Wasser von allen Seiten

Unsere Reisephilosophie wird im Moment arg geprüft; wir kommen einfach nicht voran. Das Motto ist zwar Eile mit Weile, aber zur Zeit ist sehr viel Geduld angesagt, und mit der Weile meinten wir eigentlich nie kleine Ewigkeiten.

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Dreikönigs-Tag

Heute genau vor zwei Jahren lagen wir ebenfalls in Auxonne, bloss gut zwei Meter höher. Das erste von insgesamt drei Hochwasser in jenem Winter hatte uns angehoben und der sonst von einer grünen Mole eingerahmte Hafen schien auf einmal in einem riesigen See zu liegen. Dieses Jahr ist alles anders. Weiterlesen „Dreikönigs-Tag“

Kleine Freuden

Kleine Freuden, grosse Wirkung! Was habe ich kürzlich gelesen: Wir sollten uns an Kleinigkeiten freuen, man weiss nie ob sie nicht im Nachhinein eine grosse Wirkung haben werden. Oder so ähnlich. Ich finde, das bringt es toll auf den Punkt. Weiterlesen „Kleine Freuden“

Holz unter dem Boot

Manchmal scheint es, dass der Fluss das gesamte Fallholz in den französischen Wäldern herunter bringt. Es kommen die unglaublichsten Schwemmholz-Brocken daher.

Überraschung bei uns mit vorläufig noch ungewissen Ausgang: gestern Nacht schien es uns, dass da irgendwas Grösseres sich unter dem Bug verkeilt hat. Ausgerüstet mit starker Taschenlampe sah ich das Geschenk der Flussgötter; ein regelrechter Baumstamm. Mann musste sich ebenfalls nochmals anziehen und gemeinsam gelang es uns eine Schlaufe in der Leine um einen Ast zu schlingen und ihn so am „Lasso“ bockend und sich quer stellend unter dem Boot herauszuziehen und ihn gegen den Strom zu schleppen um ihn da vorübergehend am Ende des Pontons festzumachen und zwischenzulagern. Ziemlich verfroren huschten wir zurück ins Bett.

Heute morgen nun versuchten wir das gute Stück an unserem Boot vorbei wieder auf seine Reise zum Mittelmeer zu schicken. Unsere Leine hätten wir auch gerne zurück haben wollen. Der Stamm ist ziemlich schwer und eine Steuerung der ganzen Operation war schwierig und – unter mannigfaltigen Worten der stärkeren Klasse – schafften wir es, ihn jetzt…

…ganz unter das Boot zu verfrachten! Dort ist er auch jetzt noch.

Wir brauchen jetzt Bedenkzeit um die nächsten Schritte zu planen…… als erste Massnahme gingen wir in eins der Restaurants am Quai auf ein Bierchen und Pizza.

Glorious Day and Bumpy Night!

Gestern Freitag hatten wir einen fantastisch schönen Tag um von Verdun-sur-le-Doubs nach Tournus zu kommen. Wolkenloser Tag, 55 km Fahrt und einer einzigen Schleuse in viereinhalb Stunden. Mit Ausnahme der Durchfahrt von Chalon, sahen wir nur ab und an ein kleines Dorf, meistens sogar nur von Weitem. Wir waren stundenlang alleine in der Natur und hörten die Singvögel in den Baumwipfeln ihre Lieder trillern.

Die Saône und ihre überschwemmten Ufer. Oberhalb von Chalon noch spiegelglatter Fluss und dünn besiedelt
Die Saône und ihre überschwemmten Ufer

Ab und zu kommt doch ein Dörfchen langsam ins Blickfeld, sonst sind wir allein mit der Natur: Fluss, Ufer, blauer Himmel
Ab und zu kommt doch ein Dörfchen langsam ins Blickfeld, sonst sind wir allein mit der Natur

In den In den Genuss der versprochenen 20°C kamen wir aber erst am späteren Nachmittag, da waren wir längst schon sicher vertäut. Während der Fahrt war es sehr kühl, aber wir liessen es uns nicht nehmen, diesen prachtvollen Tag auf dem oberen Deck am Aussensteuer in vollen Zügen zu geniessen. Ich war meist mit fotografieren beschäftigt.

Chalon-sur-Saône

Unsere erste Nacht in Tournus war eine der besonderen Art. Der Fluss hat leichtes Hochwasser, fliesst sehr rasch und ein heftiger Südostwind schiebt das Wasser gegen den Strom, was ziemliche Wellen aufschiebt. Tournus hat trotz der Grösse der Stadt nie einen Hafen gebaut. Was zur Verfügung steht, ist ein Anlegequai, der jetzt vollends überflutet ist und langer Schwimm-Ponton gute 12 Meter weg vom Quai; wir liegen also faktisch im Fluss. Entsprechend kriegen wir die ganze Wasserkraft zu spüren: alles was beweglich ist, schwingt herum und am Bug vorne plätschert, saugt, poltert und klatscht es heftig. Unser Bett steht im Bug ;-).

Tournus

So richtig gut geschlafen habe ich nicht. Mehrmals in der Nacht erwachte ich ob dem Lärm direkt unter uns, hörte ab und zu ein Stück Holz an den Bug prallen und mehrere Äste gingen unten durch; das poltert dann so den ganzen Bootsrumpf entlang und es scheint endlos bis das Ding dann wieder hinten heraus kommt. Ich habe heroisch gegen den Drang angekämpft, kontrollieren zu gehen ob wir überhaupt noch am Ponton festlagen. Wenn ich damit mal anfange…. lieber nicht.

Die Strömung ist derart stark, dass die Schiffsschraube, die sich im Leergang befindet, sich sogar von selber dreht. Unter den Bodenplatten hören wir die Kurbelwelle sich drehen. Das ist nicht laut, aber mehr oder weniger konstant. Sehr speziell!

Eigentlich mag ich Wind gar nicht und hoffe nun sehr, dass die Wetterprognosen stimmen und er heute Nacht abflaut. Ich möchte auch lieber wieder in der übliche Stille schlafen können. Auf dem Boot leben ist toll, letzte Nacht war es mir jedoch eher, wenn auch nur akustisch, zu nass.

Programmwechsel und Pause

Eigentlich hatten wir uns gut vorbereitet. Alle uns bekannten Webseiten konsultiert und Wetter und Hochwasserlage gecheckt. Brav hatten wir ausgerechnet wie viele Kilometer die einzelnen Etappen betrugen, respektive wieviel Zeit wir für die Fahrt benötigten, wie manche Schleuse zu bewältigen war und wo wir für die Nacht anlegen wollten. Einige Capitaines hatten wir zum Voraus angerufen und uns über die Anlegemöglichkeiten erkundigt. Ab Mai wird dies nicht mehr nötig sein, dann ist die Saison eröffnet und alle Plätze in Vollfunktion.

Bereits am ersten Anlegeplatz, in St-Jean-de-Losne wurden wir von einem steigenden Fluss überrascht. In Seurre dann trafen wir eingeklappte Seitenpontons an, was ein Anlegen erschwerte; wir haben dann das Boot auf einer Länge von einem knappen Meter auch ganz toll zerkratzt und schliesslich hier in Verdun-sur-le-Doubs, wo wir programmgemäss gar nicht hätten anlegen wollen, mussten wir gegen die heftige Strömung aus dem Seitenfluss kämpfen. Wir hatten vorausgeahnt, dass ein weiteres runterfahren Richtung Chalon sur Saône problematisch sein würde und zogen es vor, hier in Verdun hängen zu bleiben als irgendwo anders.

So sieht es nun auch aus. Wir hängen hier fest. Das Wasser geht zwar heute langsam zurück, ein Fahren wäre ab morgen absolut möglich. Für morgen Dienstag ist jedoch heftiger Wind aus Südsüdost mit noch stärkeren Böen gemeldet, und für Mittwoch Starkregen dazu. Unsere Fahrrichtung wäre also voll gegen den Wind. Das wäre unnötiger Stress und Spritverbrauch. Ausserdem wäre das alles andere als vergnüglich.

Wir halten uns hier still bis Donnerstag Vormittag. Kein Problem, wir sind nicht in Eile und stehen auch nicht unter „Feriendruck“. Bis dann sollte sich das Wetter bessern und das Wasser wird sich noch weiter zurückgezogen haben. Verdun ist ein hübsches Städtchen mit guten Einkaufsmöglichkeiten, schöner Natur, tollen Möglichkeiten für Hundespaziergänge, netten Leuten und einen Anlegeplatz mit Strom und Wasser. Und wir haben Zeit, was will man mehr!?

Impressionen von Verdun-sur-le-Doubs

Gestern haben wir einen langen Spaziergang auf der Stadtinsel gemacht. An der grünen Südspitze befindet sich einer der schönsten Camper-Plätze den ich hier in der Gegend gesehen habe: Standplätze im Rasen unter schattenspendenden Bäumen, eingerahmt von einer Seite mit dem Seitenarm des Doubs und der Saône auf der anderen Seite; idyllisch!

Der Camper-Abstellplatzes von Verdun bevor die Saison beginnt

 

 

Weckt mich wenn Frühling ist!

Offensichtlich leide ich dieses Jahr an extremer an Frühjahrsmüdigkeit. Ich kann im Moment schlafen wie ein Siebenschläfer oder wie Kater Puma! Und wenn ich auf bin, könnte ich mich eigentlich auch gerade wieder schlafen legen, so schlapp bin ich zur Zeit. Ich hasse das; ich bin lieber fit und munter, voller Tatendrang und Ideen. Wo ist mein übliches Selbst nur hin?

Es kann gut am Wetter liegen. Ja, geben wir dem Wetter die Schuld, das ist am einfachsten: Es pendelt zwischen strahlend schön und kalt über strahlend schön und warm, regnerisch und warm bis zu regnerisch und kalt. Heute war es kalt ohne Regen, 4-5°C und eine eisige Nacht steht uns bevor.

Ich leide sicher unter Lichtmangel. Der meist grau-grau-graue Deckel über uns ist zum Verzweifeln. Zudem haben wir wiederum ein kleines Hochwasser. Unglaublich! Alle hier sagen, so einen Winter hätten sie noch nie gehabt. Na, wir werden in unserem allerersten Winter, den wir auf dem Hausboot verbringen, aber arg geprüft! Trotz Allem, ganz unterkriegen lassen wir uns nicht. Ich finde es gemütlich in unserem übersichtlichen kleinen Reich und wenn ich halt wieder ein Stündchen schlafen muss, dann sei es drum. Ich habe ein sehr gemütlich-kuscheliges Bett.

Habe ich eigentlich erzählt, dass wir letzte Woche den ersten Tag hatten, der schön und warm genug war um ein, zwei Stunden auf dem Deck zu sitzen und etwas zu trinken? Das tat so richtig gut! So müsste es jeden Tag sein. Die ersten Blätter und Blüten zeigen sich auch schon! Die Vögel haben begonnen frühmorgens zu singen, die Schwäne veranstalten ihr Brautspiel, die Kormorane geben so komische (wohl Kormoran-sexy) Knurrlaute von sich. Also bitte, etwas mehr Frühling! Jetzt, subito!

Den Aussenbereich des Bootes, also die Decks, die Treppen und die Gangway, haben wir auch schon geputzt und bereitgemacht für die erste Fahrt. Mann steigt regelmässig in die Eingeweide des Bootes hinab, um alles fahrtauglich zu machen. Die Dichtungen der Rohre und Schläuche sind geprüft. Ein paar Ersatzteile, die wir zur Sicherheit gleich an Bord haben wollen, sind eingetroffen und der Motor ist auch schon ein paar mal angeworfen worden und läuft schön rund. Nun erwarten wir die Normalisierung des Wasserstandes, die Wiedereröffnung der Schleusen und wenn es dann noch etwas stabiles Wetter dazu gäbe mit – vorzugsweise – nur wenig Wind, könnten wir schon mal die erste kleine Testfahrt des Jahres machen. Ein paar Manöver, den Motor ausreizen, ein- zweimal schleusen und dann geht es zurück an den Gästeponton hier. Das ist der aller Vorderste, gleich bei der Ausfahrt vom Hafen. Von da aus wären wir ruck-zuck weg. Ich bin überzeugt, wenn es dann mal endlich soweit ist, bin ich im Nu hellwach und fit wie ein Turnschuh.

Unser Hindernis-Lauf um von zuhinterst auf die Saône zu kommen
Unser Hindernis-Lauf um von zuhinterst auf die Saône zu kommen

Aber erst müssen wir auf die Gelegenheit warten überhaupt mal raus zu kommen! Wir werden zum Auslaufen aus der Anlegebucht hier auf Ponton D für die ersten paar Meter ein, zwei Helfer auf dem Ponton nötig haben. Diese sind bereits gefunden und warten bloss auf das Startsignal. Normalerweise ist solches nicht nötig; wir schaffen das leicht zu zweit. Aber da wir vor dem Bug bloss eine knappe Bootslänge bis zum Ufer haben und daher sofort um 90° nach Backbord drehen müssen, wird das Auslaufmanöver ohne die Verwendung von Bug-und Heckstrahlruder (und ohne die Nachbarboote anzurempeln, natürlich!) schwierig ohne zusätzliche Helfer. Diese werden unseren Bug mit langen Leinen in den richtigen Ausfahrwinkel bringen. Normalerweise würden wir die Bug-und Heckstrahlruder dafür einsetzen. Nach vielen Monaten ohne Bewegung im Hafen kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich Dreck, Schlamm, Algen oder sogar Holz darin abgelagert haben und beim ersten Gebrauch Schaden anrichten würden. Ein Ausfall dieser relativ empfindlichen Helferchen wollen wir nicht riskieren und daher versuchen wir, die Seitenstrahlruder erst auf dem Fluss vom Wasser gründlich durchspülen zu lassen und dann vorsichtig beginnen sie wieder einzusetzen. Sicher ist sicher.

Dieses Boot muss da raus!
Dieses Boot muss da raus!

Aber eben, vorläufig geht’s noch nicht los und während dem wir so warten kann ich mich ja noch ein paar Stündchen hinlegen….

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