Überschwemmung II (und die Lehre daraus)

Wir sind wiederum auf normalem Wasserstand. Die zweite Überschwemmung im Januar liegt hinter uns. Jetzt, wo alles vorbei ist und die Gemeindearbeiter auch bereits das Schwemmgut weggeräumt haben, wirkt es beinah unwirklich! Wir können wieder auf den normalen Wegen spazieren, und sagen uns: hier wäre uns das Wasser bis zur Oberkante Gummistiefel, hier bis zur Hüfte, hier bis 70 cm über den Kopf gekommen und können uns das kaum mehr vorstellen.

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Normaler Wasserstand
Das Wasser steht auf der selben Säule jetzt auf plus 2 Meter 40!
plus 2,4 Meter über Normal

Dieses Mal ist das Wasser vor allem zu Beginn viel langsamer gesunken als vor 14 Tagen. Damals hatten viele Fische keine Zeit mehr ins Flussbett zurück zu kommen und blieben, falls sie nicht von jemandem gerettet wurden, auf den Wegen liegen. Viele Wildtiere wurden auf kleinen Inseln eingeschlossen oder ertranken und kleine Körper liegen überall herum. Unsere kleine Jägerin findet das faszinierend und würde stundenlang im Gestrüpp herum stöbern wenn wir sie denn liessen. Ich habe sie einmal aus einem überschwemmten Unterholz retten müssen und ein andermal konnte sie sich knapp selber befreien, als sie mit ihrem krausen Fell hängen blieb und kaum mehr vor -oder rückwärts konnte. Wie sie das im Wasser aushält ist mir ein Rätsel; glaubt mir, das Wasser ist a….kalt! Seitdem läuft sie vorübergehend an der Flexileine.

Der Hafen gesehen von ca. 30 Metern Höhe. Man sieht den überschwemmten Uferbereich, die Mole ist ganz verschwunden
Luftbild mit Drohne, bei Wasserstand von ca. plus 2 Meter

Für uns bestand zu keiner Zeit Gefahr; uns hebt es mit dem Hausboot und den Pontons (Schwimmstege) an. Und dann geht es den gleichen Weg wieder runter. Soweit, so gut. Aber: lieber im Winter als in der Saison. An Navigieren ist da gar nicht zu denken mit solchen Wassermassen. Ehrlich gesagt ist uns das Erlebte eine Lehre, denn wenn wir je an einem Quai, d.h. an einem festen Anlegeplatz, liegen würden und das Wasser steigt dermassen hoch und schnell, würden es uns über den Quai ziehen und unweigerlich sässen wir beim Absinken auf und kämen wohl nicht davon ohne Schaden. Wir haben es uns hinter die Ohren geschrieben: Wetterbericht und Detailinfos über Wasserstände genau studieren und es nicht draufankommen lassen!

 

Heimwerkertag

Das Chaos ist ausgebrochen

Ich kriege eine Steckdose für meine Küchenmaschine! Daher sieht es bei uns aktuell aus, als ob ein Orkan durch die Küche gefegt wäre. Ich, von Berufes wegen besser im Planen als im Umsetzen, bin dazu verdonnert in einem ganz kleinen Winkel des „carrés“ * auszuharren und mich still zu verhalten. In einem Boot wird es ob eines solchen Unternehmens gleich chaotisch und zwar überall. Ich habe keinen Schreibplatz mehr, der Schlafplatz der Hunde muss frei bleiben und sie müssen ins Exil (siehe Fotos). Viele Optionen gibt es auf einem Boot nicht; sie scheinen nicht sooo unglücklich mit den alternativen Plätzen. Der Einzige, der es aber wirklich unbequem hat ist mein Multipurpose-Ehemann-Captain-aufZeitElektriker, der sich auf dem Rücken und auf Knien zu schaffen macht.

Marie und ich

Meine Küchenmaschine und ich, wir lieben uns. Viel Luxus habe ich nicht aufs Hausboot mitgenommen. Aber nicht ohne meine gute, alte Kitchen Aid! Jetzt, wo ich endlich Zeit habe selbst Pasta herzustellen, Kuchen und Brot zu backen, feine Crêpes und selbstgemachtes Kartoffel-Puree aufzutischen! Ich bin froh, all die Halbfertig- und Fertigprodukte (die mir das Leben vorher zugegebenermassen erleichtert haben), in den Regalen stehen zu lassen und sie selber zu machen. So wissen wir was drin ist.

Bis jetzt habe ich den Strom für meine Marie und für den Reiskocher per Verlängerungskabel holen müssen. Das ist kompliziert und das herumliegende Kabel eine regelrechte Stolperfalle. Das Kabel verlief zudem noch auf den Stufen, die von der Wohnkabine in die Küche führen. Doppelte Gefahr. Und einen dummen Unfall können wir gar nicht gebrauchen!

Schön einen weiteren Punkt auf unserer To Do-Liste abhaken zu können. Kleine Freuden verschönern das Leben!

 

Wenn wir hier alles wieder montiert und aufgeräumt haben, fangen wie mit Nudeln machen an. Ich freue mich schon auf die Mehlschlacht.

* le carré: das ist der Hauptraum eines Boots. In unserem Fall Steuerhaus-Küche-Esszimmer. Keinen Schimmer, wie das auf deutsch heisst!?

Wild anlegen

Das erscheint euch wahrscheinlich banal, aber wir freuen uns riesig darüber, endlich eine Gangway zu haben. Unser Boot wurde uns ohne verkauft. Während unserer 14-tägigen Testfahrt hatten wir uns mit einem Holzbrett beholfen, was weder die Hunde noch wir ideal fanden. Holz wird, kaum ist es ein wenig feucht, sehr rutschig.

Kein Problem, dachten wir, kaufen wir eine. Ha! Das war gar nicht so einfach. Die Auswahl ist nicht gross, die meisten Gangways sind für Segelboote gemacht, zu schmal, zu wenig lang, zu schwer, faltbar, nicht hundegerecht oder schlicht zu teuer. Karbon-Gangways für 1600 €? Nein, danke.

Ganz Europa haben wir online-shop-mässig abgegrast. Fündig wurden wir in Italien: Gewicht, Länge, Breite, Material, Preis = top! Aber leider zur Zeit nicht vorrätig. Der Fisch ist an der Angel und jetzt wird der eingeholt, basta: Wir haben trotzdem bestellt und heute, nach monatelanger Wartezeit wurde sie geliefert! Hurra.

Wild anlegen ist ein Traum! Häfen sind ok und es braucht sie, um die Vorräte aufzutanken. Aber wild übernachten ist etwas ganz anderes. Während unserer diversen Kanalferien haben wir an Orten übernachtet, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Nur ein paar Rinder in der Nähe, die neugierig wissen wollen wer denn da ihre pastorale Idylle stört. Einmal gerieten wir an eine Pferdeweide, die Tiere kamen alle bis zum Ufer und beknabberten das Boots-Equipement um dann bei einer unbedachten Bewegung unsererseits furzend davon zu galoppieren.  An die Bieber-Familie mit ihren putzigen Babies, die wir einen lauen Sommerabend lang beobachten konnten, erinnere ich mich noch besonders gerne. An die Hornissen-Attacke bei Gray auf der Petite-Saône schon weniger.

Auf solche Abende freue ich mich. Aber eben, ohne Zugang zum Ufer wäre das nicht möglich, unsere Vierbeiner müssen sich auch mal versäubern und ein gemütliches Feuerchen am Ufer ist auch nicht zu verachten. Ach, wär doch nur schon Frühling, wir wären jetzt parat!

Ich bin keine Lerche

Folge von gestern „Ich bin eine Eule“:

Leider hat das Rezept des weiblichen, amerikanischen Gurus nicht funktioniert. Ich habe meinen fulminanten Start als Lerche zwar minutiös vorbereitet, nur gab es einen Fehlstart. Der Kaffee kam zu spät, was den Zeitplan durcheinander brachte und dann zählte ich zwar brav rückwärts von fünf zu eins und dann los, aber eben nicht auf Amerikanisch (kann ich sowieso eigentlich nicht, nur Englisch) sondern auf Deutsch. Ich Eule, äh, Esel!

Ich bin eine Eule

Leider. Dabei wäre ich mein Leben lang gern eine Lerche gewesen. Raus aus den Federn, voller Energie und Tatendrang. Frühstücken. Fröhliches Geplapper. Pläne für den Tag. Raus mit den Hunden. Fotoapparat mitnehmen. Zurück ins Haus/Boot. Kurz durchräumen. Blog schreiben. Kuchen backen. Malen, zeichnen, schreiben, basteln, lesen, surfen, Musik hören, was auch immer. Und dann ist erst 16 Uhr! Kochen. Essen. Früh ins Bett. Toll, so toll! Ich hab’s nie geschafft. Ich bin am Abend fit, bis tief in die Nacht, wenn man mich lässt bis in die frühen Morgenstunden.

Das geht natürlich nicht wenn man zu Bürozeiten arbeitet. Dieses früh aufstehen hat mich kaputt gemacht, schon zu Schulzeiten! Mit früh meine ich vor acht Uhr, schlimmer, vor 9 Uhr. Wenn mir nicht jahrzehntelang die erste Koffein-Dosis ans Bett gebracht worden wäre, hätte ich es wohl überhaupt nie in ein Büro geschafft. An dieser Stelle ein Riesendankeschön an meinen Ehemann, der mich unermüdlich erst mit Kaffee abfüllt und dann im fünf Minuten Takt die aktuelle Zeit durchgibt. Danke, danke, danke!

Seit Ende November bin ich nun nicht mehr im „aktiven Leben“ (auch so ein idiotischer Begriff, den Rentner übergestülpt erhalten!). Ich habe damit gerechnet, dass ich in eine Art Koma fallen werde und mich erst ein mal richtig ausschlafe. Dieser komaartige Zustand fand dann nach den ersten 10 Tagen Feriengefühl auch statt. Inzwischen bin ich wieder aus dem Bett gekrochen, aber mein EINZIGER Vorsatz, nämlich mich in eine Lerche zu verwandeln, wenn ich einmal nicht mehr aufstehen muss sondern darf – also jetzt – , lässt sich offenbar nicht auf ein Fingerschnippen umsetzen. Ich bin immer noch eine Eule.

Gut, ich habe eine Entschuldigung: das Wetter ist mies und um acht Uhr ist es hier noch fast dunkel (weiter im Westen als gewohnt). Aber auch dies funktioniert nicht mehr lange. Mein Mann meint, wenn wir dann mal mit dem Boot los können wird alles anders! Es besteht also noch Hoffnung, immer schön optimistisch bleiben!

Eine kleine Verbesserung mache ich allerdings bereits aus: ich bin um acht wach, ok, eigentlich habe ich einfach schon die Augen offen. Geht auch besser um die Kaffeetasse zu finden. Dann lese ich ein bisschen, dann kommt der zweite Kaffee, dann muss ich mal, und nachdem ich mir den dritten Kaffee selbst geholt habe (oho!) muss ich nochmals im warmen Bett überlegen, um welche Zeit ich auf will, sollte, müsste. Ich hasse das! Ich hasse mich!

Ich möchte jetzt wirklich zur Lerche mutieren. Ich möchte am Morgen früh die Augen aufschlagen und mir sagen: Hey, cooler Tag, es ist noch früh und so toll draussen, und ich will viel erledigen, und fühle jetzt grad unheimlich Energie und Lust den Tag so richtig zu nutzen! Aber ich fürchte, bis ich mit diesem ganzen Spruch durch bin, sind mir die Augen wieder zu gefallen. Also versuche ich es gleich morgen (trifft sich gut, es ist Montag) mit dem Trick den ich in einer Sendung auf You Tube gesehen habe; ein Tipp so einer der vielen Gurus und Guru-innen. Mach es wie in Cape Canaveral: five, four, three, two, one and upppp!

Ich melde mich dann morgen wieder.

Überschwemmungs-Männer-Humor

Ehrlich, dieses Sauwetter hängt uns Boatpeople langsam zum Hals heraus. Wir haben Dauerregen, das tolle Wetter von Vorgestern ist leider schon Geschichte. Tja, was macht man da so, wenn kaum ein Hund raus will?

Man kommt auf schräge Ideen!

Wir haben eine geschlossene Facebook-Gruppe vom Hafen hier. Da tauschen wir uns Bilder vom Hafen aus oder machen Termine aus für die nächste Apéritif-Party. Auch Abwesende informieren sich gern via dieser Gruppe. Nichts Aufregendes also, sondern locker vom Hocker. Und jetzt gibt’s eben vor allem für die Männer absolut nichts zu tun. Am Boot herum basteln? Vergiss es. Radfahren, spazieren gehen, in der Stadt flanieren, die umliegenden historischen Städte besichtigen, die Frühlingskistchen bepflanzen? Oder, Horror, mit den Frauen shoppen gehen? Forget it, stay inside!

Begonnen hat es ganz banal mit der Frage eines Bootsbesitzers (der den Winter in Spanien an der Sonne verbringen muss), wie es wohl seinem Boot gehe. Wir habe ja wieder Hochwasser, somit ist die Frage berechtigt. Aus lauter Langeweile, ‚tschuldigung, ich meine: wegen der vielen zur Verfügung stehenden Zeit, haben einige angefangen ein FB – Geplänkel zu führen. Der Arme hat keine einzige vernünftige Auskunft erhalten. Jeder wollte sich überbieten mit fantasiereichen Infos über die Lea Crest. Die Behauptungen wurden sogar mit Hilfe von Photoshop „bewiesen“. Der Arme in Spanien nahm es, nach dem ersten Schreck, mit Humor; er ist Engländer, die können fast über alles lachen.

Unnötig zu erwähnen, dass alle Beteiligte Männer sind, nicht? Keine weiteren Kommentare.

Lea Crest

 

Was war das? (Angsthase meets Skeptiker)

Hast du das auch gehört? Diese oder so ähnliche Fragen stellen wir uns fast jeden Tag. Ich fürchte, wir sind  ziemlich phobisch in Bezug auf Geräusche und Töne, die ein Boot so von sich gibt. Leser/innen die in einem alten Holzhaus wohnen verstehen mich vielleicht noch am ehesten. Da knackt und ächzt es manchmal auch. Mit einem Unterschied: ihr Haus kann nicht untergehen, unseres hingegen schon. Da wird man schon skeptisch bei jedem aussergewöhnlichen Summen, Knarren oder noch schlimmer: Plätschern!

Ich gebe es zu: Ich bin ein Angsthase. Und ich hasse Geräusche die ich nicht genau zuordnen kann. Sicher hilft da mein „Freund“ Tinnitus, der mich begleitet seit ich achtzehn war, nicht gerade. Ich muss einfach sofort wissen, woher ein Geräusch kommt und ob es nicht etwa Tinnitus ist, der sich wieder etwas Neues ausgedacht hat.

Nun ist es selten das Boot allein, das Töne von sich gibt. Es sind die ganzen Installationen, die lediglich durch eine Holzwand, respektive Holzboden vom Wohnbereich abgetrennt sind. Man hört die Pumpen, den Heizkessel, die Lüftung. Gerade bei den Pumpen gibt es „gute“ Pumpen, welche uns das Frischwasser bringen und das Brauchwasser wieder abführen. Dann solche die man lieber gar nie arbeiten hören möchte: die Bilgenpumpen, die nur dafür da sind, eindringendes Wasser wieder nach draussen zu befördern. Alles was elektrisch ist oder eine Feuerquelle sein könnte, wird ebenfalls scharf beobachtet. Wenn wir heizen hören wir leise den Brenner. Sollte je etwas ähnlich brummen ohne dass wir heizen, wären wir ganz, ganz schnell auf hundert!

Die ganze Bordelektrik ist mir ein Rätsel. Davon verstehe ich nichts. Wohl deshalb hasse ich jede Art von Summen, Surren oder ähnlich, geschweige davon wenn irgend eine Sicherung umklappt. Das ist ja ein Zeichen, dass es irgendwo ein Problem gibt, nicht!?

Sämtliche Stellen, an denen der Schiffsbauch durchbohrt werden musste, lösen Argwohn in mir aus. Ich hoffe einfach, dass überall da wo etwas raus muss (Abgase, Überlauf-Wasser) nichts reinkommen kann. Diese Ausgänge liegen nämlich unverständlicherweise nicht weit über der Wasserlinie sondern gerade knapp darüber, wenn nicht gar drunter. Voll unter dem Wasser montiert und mit Steuerungskabel versehen sind Schraube, Ruder und die Bug- und Heckstrahlruder (siehe grosses Bild oben: Bugstrahlruder). Auch da hat es Löcher! Ach, was bin ich froh, haben wir die Bilgenpumpen!

Es kommt auch ab und zu vor, dass es ganz ordentliche und fühlbare Rumms und Bumms gibt. Mal kann eine Böe uns heftig ins Nachbarboot schubsen. Das finde ich noch lustig, puffern uns doch die Fender gut gegen Schläge. Das ist dann eher so wie auf dem Rummelplatz. Anderes Geschrumms am oder unter dem Rumpf sind schon weniger zu erklären. Im Hafen ist das Wasser ohne nennenswerte Strömung, also kommen in uns treibende Baumstämme nicht in Frage. Vielleicht Welse? Seit ich mal gesehen habe was die Fischer hier so an Land ziehen, könnte ich mir schon vorstellen, dass es Welse sind. Die sind ja riesig und sehen dazu irgendwie gemein aus mit ihrem grossen Maul! Puh, da würde ich höchstens bei ganz, ganz klarem Wasser schwimmen gehen, in der Hoffnung, die Welse ziehen tatsächlich trübes Wasser vor!

 

 

 

Sonne pur heute

Heute haben sich Regen und Wind freigenommen. Ein schöner, milder Tag – fast frühlingshaft!

 

Alles raus frühmorgens (also, früh für uns!) und mit Kamera (Mann) und Handy (ich)bewaffnet los. Endlich haben wir gutes Licht! Wir sind ganz angetan von den vielen charmanten Details auf den Booten. Ich wiederhole mich, aber kein einziges Boot ist gleich wie das andere. Das älteste Exemplar hier ist an die 100 Jahre alt! Und dies ist beileibe keine Ausnahme auf diesen Kanälen! Schiffe sind eigentlich etwas für die Ewigkeit, das ist die eine Wahrheit. Die andere ist: es gibt immer etwas zu reparieren, ersetzen, malen, putzen, polieren.

 

PS. Wir sind wiederum auf dem Wasserstand vom 10. Januar: 2.30 Meter über normal. Wir steuern wieder auf den kritischen Punkt von + 2.70 zu, an dem der Zugang zu unseren bewohnten Booten langsam auch überschwemmt wird. Die Gummistiefel stehen schon bereit.

 

Kleine Freuden an Bord

Was hat das Leben auf dem Wasser für eine Faszination für viele Menschen? Klar, viele grossartige Dinge wie auf und im Wasser Sport treiben, herum schippern, nicht an Strassen gebunden sein, keine Kreuzungen mit Ampeln respektieren müssen, Anker werfen wo man eben will oder anlegen wo es einem gerade so gefällt. Ganz so ist es natürlich nicht. Auf den Wasserwegen und auf Seen gibt es zwar eine weitreichende Freiheit, aber ganz ohne Regeln geht es auch da nicht.

Meine kleinen, täglichen Highlights

Heute geht es hier jedoch um ganz kleine, alltägliche Dinge.  Das leise Plätschern von Wasser unter meinem Bett wenn ein Wind geht, die Wolken die es vor dem Fenster scheinbar merkwürdig hin und dann wieder zurück bläst, weil das Boot ganz unmerklich in Bewegung ist und dem Geschehen am Himmel diese Dynamik verleiht, den Widerschein des sonnenbeschienenen Wassers an der Decke über mir, das Schnattern der Enten draussen. Ich mag unsere tierischen Nachbarn; den Kormoran, der untertaucht und irgendwo unvermittelt mit einem Fisch im Schnabel wieder auftaucht, das Schwanenpaar, das zwar neugierig aber meist schlecht gelaunt ist, die Nutrias, die wir zwar selten sehen aber hören wenn sie mit einem dicken Platsch ins Wasser flüchten, das kleine, einsame Wasserhühnchen, das stets so eifrig auf Futtersuche ist. Ja sogar die Eisvögel, die alle hier schon gesehen haben, nur mir haben sie diese Ehre noch nicht gewährt.

Ich schätze die Nähe zur Natur, jeden Tag! Wir sind Wasser und Wetter ausgeliefert. Die Natur gibt den Lebenstakt. Es ist irgendwie wie eine Rückbesinnung auf ganz wesentliche Dinge und die Freude an kleinen Ereignissen. Auch wenn nicht alles immer grad erreichbar ist oder klappt wie gewünscht, ich werde reich entschädigt.

 

 

 

Essen gehen in Auxonne

Die Stadt ist nicht gerade mit Esstempeln gesegnet, aber direkt bei der Kirche befindet sich das „Hôtel du Corbeau“ mit seinem Restaurant. Da waren wir schon ein paar Mal und sind jedes Mal überrascht vom angenehmen Ambiente und der Qualität die aus der Küche kommt. Die Inneneinrichtung ist edel, modern und eher zurückhaltend. Ich mag keine bunten Restaurant-Dekorationen, die Farben habe ich lieber auf dem Teller.

Das Restaurant hat eine relativ kleine Karte, ist aber stolz darauf, dass alles frisch und mit regionalen Produkten zubereitet wird. Es gibt jeweils einen Menu-Vorschlag, und sonst steht die Karte zur Wahl. Die à la carte – Gerichte haben keine Preise; man hat einfach die Wahl zwischen einem Tellergericht, einem 2-gängigen, oder einem 3-gängigem Menu mit freier Wahl von der Karte. Finde ich echt eine geniale Idee!

Zur Vorspeise haben wir beide die „Terrine de Campagne“ vom Tages-Menu gehabt, ländlich-rustikal mit frischem Baguette, dann für mich Entenbrust, perfekt gebraten und leicht süss-säuerlich, serviert mit Kürbis-Püree, eine optimale Kombination. Für den zweiten Gast ein zartes Black Angus-Entrecôte mit selbstgemachten, gewürzten Frites und Salat. Zum Nachtisch ein Gedicht von grillierter Ananas-Timbale auf Crumble mit salzigem Caramel-Eis! Mit dem diskreten und äusserst freundlichen Service unter dem „chef de salle“ Laurent, der auch seine Weinkarte bestens kennt, haben wir uns wohl und gut beraten gefühlt. Eine Wonne, da Gast zu sein!

Trotzdem das Restaurant sich in einem sehr alten Gebäude mit hoher Decke befindet, ist es auch bei vollem Haus nicht lärmig. Etwas das ich sehr schätze. Für mich ist das „du Corbeau“ genau der Typ Restaurant den ich mag: gute französischen Küche, wo mit Fantasie aber ohne viel Brimborium frisch gekocht wird. Einfach perfekt. Und die warme Ananas habe ich jetzt noch auf der Zunge!

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