Wir sind wiederum auf normalem Wasserstand. Die zweite Überschwemmung im Januar liegt hinter uns. Jetzt, wo alles vorbei ist und die Gemeindearbeiter auch bereits das Schwemmgut weggeräumt haben, wirkt es beinah unwirklich! Wir können wieder auf den normalen Wegen spazieren, und sagen uns: hier wäre uns das Wasser bis zur Oberkante Gummistiefel, hier bis zur Hüfte, hier bis 70 cm über den Kopf gekommen und können uns das kaum mehr vorstellen.


Dieses Mal ist das Wasser vor allem zu Beginn viel langsamer gesunken als vor 14 Tagen. Damals hatten viele Fische keine Zeit mehr ins Flussbett zurück zu kommen und blieben, falls sie nicht von jemandem gerettet wurden, auf den Wegen liegen. Viele Wildtiere wurden auf kleinen Inseln eingeschlossen oder ertranken und kleine Körper liegen überall herum. Unsere kleine Jägerin findet das faszinierend und würde stundenlang im Gestrüpp herum stöbern wenn wir sie denn liessen. Ich habe sie einmal aus einem überschwemmten Unterholz retten müssen und ein andermal konnte sie sich knapp selber befreien, als sie mit ihrem krausen Fell hängen blieb und kaum mehr vor -oder rückwärts konnte. Wie sie das im Wasser aushält ist mir ein Rätsel; glaubt mir, das Wasser ist a….kalt! Seitdem läuft sie vorübergehend an der Flexileine.

Für uns bestand zu keiner Zeit Gefahr; uns hebt es mit dem Hausboot und den Pontons (Schwimmstege) an. Und dann geht es den gleichen Weg wieder runter. Soweit, so gut. Aber: lieber im Winter als in der Saison. An Navigieren ist da gar nicht zu denken mit solchen Wassermassen. Ehrlich gesagt ist uns das Erlebte eine Lehre, denn wenn wir je an einem Quai, d.h. an einem festen Anlegeplatz, liegen würden und das Wasser steigt dermassen hoch und schnell, würden es uns über den Quai ziehen und unweigerlich sässen wir beim Absinken auf und kämen wohl nicht davon ohne Schaden. Wir haben es uns hinter die Ohren geschrieben: Wetterbericht und Detailinfos über Wasserstände genau studieren und es nicht draufankommen lassen!