Entspannung für Merry, Spannung für uns.
Unser kleiner Hund ist so entspannt und locker wie noch selten. Der Besuch beim Tierarzt vor bald 3 Wochen hat die ersehnte Medikation gebracht: für den Anfang erhält Merry jetzt eine Spritze im Monat, welche den Juckreiz an den Pfoten wegzaubern soll. Wir wurden auch ermahnt, mit den neuen Futter von Hills weiterzufahren und nur, und ausschliesslich nur dieses zu geben. Keine anderen Leckerlis, kein noch so kleines Bisschen von etwas anderem als dieses Futter und -das hat er uns mitgegeben, gegen Bezahlung natürlich – von ihm abgesegnete Goudelis. Amen.
Die ersten zwei Tage nach der Injektion fühlte sie sich etwas down, aber dann blühte sie zu alter Form auf, hat Spass an den Spaziergängen, ist interessiert an allem, ist immer gut drauf und beinelt eifrig von einem interessantem Geruch zum nächsten. Diese äusserst erfreuliche Verhaltensänderung zu sehen macht uns total happy! Sie liebt insbesondere die Rundgänge im Städtchen. Merry zieht es, abgesehen von jeder Hausecke zum Schnuppern, vor allem auch in Läden und Restaurants. Eigentlich will sie sofort überall rein, wo wir je schon einmal waren. Sollte uns jemand zugucken, wie unser Hund sofort zu jeder Beiz hinwill, könnte der zu einem bestimmten Schluss kommen und meinen, wir ziehen jeden Tag von Spunte zu Spunte!
Wir freuen uns über ihre veränderten Körpersprache. Die Rute hoch tragend und mit gespitzten Ohren (soweit, wie dies Hängeohren halt zulassen), trabt sie neben uns her, und ist wie ausgewechselt. Merry mag Menschen gern, und weil sie im Moment aussieht wie ein Teddybär, geniesst sie es, dass viele Menschen sie süss finden und sie streicheln wollen. Forschend macht sie potenzielle Kandidaten aus und findet immer wieder jemanden, der sich verzückt zu ihr niederbeugt. Alles wie früher, juhui!
Mit unserer Fahrschultheorie sind wir schon weit fortgeschritten. Wir finden es beide eigentlich ganz schön und interessant, nach so vielen Jahren wieder mal etwas zu büffeln. Allerdings wurde uns erst mal der Lernfahrausweis mit offiziellem Bescheid per Mail refusé, abgelehnt. Wir waren total geschockt und die Dame von der Fahrschule war wütend. Stundenlang verhandelte sie mit einer sturen und knochentrockenen Beamtin, die den Antrag nicht richtig gelesen und einfach einen vorschnellen Entscheid gefasst hatte. Diese meinte nämlich, es handele sich um den Antrag zum Umtausch unseres schweizer Fahrausweises in einen Französischen. Leider war diese Beamtin ziemlich uneinsichtig und verlangte einen neuen Antrag, da der Alte, einmal angelehnt, nicht weiter bearbeitet werden könne. Höre ich da den Amtsschimmel wiehern???
Im Anschluss an diese miesen News war ich total muff, genervt, verärgert – you name it. So eine dumme Kuh. Wir haben zwar noch etwas Zeit hier in Saverne und möchten das Ganze einfach noch durchboxen. Nun dauert es wiederum Wochen bis zum nächsten Bescheid und wir fürchten, der guten Dame oder einem anderen Beamten kommt wieder etwas in den Sinn, das noch nicht vorliegt (oder was auch immer). Unsere Ansprechpartnerin bei der Fahrschule war untröstlich und ebenfalls immer noch ziemlich verärgert über diesen willkürlichen Entscheid. Sie entschuldigte sich mehrfach für die französische Administration, dabei kann sie dafür ja gar nichts. Wir haben uns in der Zwischenzeit etwas erholt; es bringt ja nichts, sich so aufzuregen. Der neue Antrag wurde umgehend erstellt und wir warten nun auf das neue Feedback. Die genaue Dauer wurde uns schon mitgeteilt: 34 Tage (sic!) ab Antragseingang. Da bin ich ja mal gespannt.
Seit Anfang Februar macht sich nun eine gewisse Unruhe bei uns breit; noch gut einen Monat und wir bereiten uns auf das grosse Ablegen und der Abschied von unserem Winterplatz vor. Der Wasserstand hier im Hafen soll per Mitte März wieder auf Normal gebracht werden, d.h. wir steigen um den verlorenen Meter auf. Ich freue mich so, dass wir dann wieder ebenerdig und ohne grosse Akrobatik aus-und einsteigen können. Vielleicht bessert sich auch das Wetter mal. In den letzten Wochen hatten wir alle Grautöne aber kaum je einen blauen Himmel zu Gesicht bekommen. Hüttenkoller-Alarm! Kam mal die Sonne raus, dann bloss als Musterlieferung: So „Coucou, c’est moi, le soleil“, nur damit ihr wisst, wie es schön sein könnte mit ein bisschen Sonne! Und zack, wiederum graue Wolken! Mein Vitamin D Spiegel ist sicher mittlerweile im Keller (und nicht nur der!).
Nun liegen also wieder Bootsführer und Karten herum. Wir kümmern uns um Dieselpreise und möchten den Tank auffüllen. Listen werden geführt mit allem, was wir vor Abreise noch erledigen wollen. Wie immer, haben wir viele Wochen verschlafen und alle Vorhaben drängen sich nun in die letzten eineinhalb Monate, oder so. Es ist immer dasselbe, man ändert sich eben nie und leider, leider funktionieren wir am besten unter Druck. Nun, der ist jetzt ganz klar da.
Unsere Pläne werden uns zurück gen Süden führen. Noch ist nicht klar, welcher Kanal wann genau öffnet. Unser Wunschkanal, der Vogesenkanal, hat noch ein Leck zwischen Speichersee und Scheitelhaltung. Dies bedeutet, dass die „Passhöhe“ des Kanals kein oder zu wenig Wasser erhält und somit der nötige Wasserstand – das Wasser fliesst von da ja in beide Richtungen talwärts – nicht gehalten werden kann. Die Arbeiten sind im Gange, die VNF will jedoch in Bezug auf den Wiederöffnungstermin keine genauen Angaben machen. Tja, Kanäle sind keine Strassen…. Geduld und Flexibilität sind gefragt. Hm, Tischtrommeln.
PS: Der Vogesenkanal muss durch sehr schöne Landschaften führen und wäre Neuland für uns. Er führt von der Region Nancy auf die ab Corre schiffbare Petite Saône, eine Traumstrecke und die direkteste ab dem Rhein-Marnekanal. Er ist 122 km lang, mit 92 Schleusen, auf der Fahrt befindet man sich demnach stets vor oder nach einer Schleuse, einzig auf der Scheitelhaltung gibt es eine längere Pause.
Wir haben den Vogesenkanal im Jahr 2014 von Süden nach Norden gefahren. Es war ein Jahr mit viel Regen.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr ihn fahren könnt
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Das sind ja gute Hundenachrichten! Hoffentlich trabt der Amtsschimmel zügig, dass ihr bald eure Fahrerlaubnisse bekommt und euch nicht davon vorort festhalten lassen müsst.
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