Da eigentlich nichts passiert, und wir auch absolut nichts nennenswertes erleben, nennen ich dies hier mal so: Geplapper.
Es regnet, es ist kalt, wird zusehends immer kälter.
Heute früh hatten wir noch 15 Grad, jetzt nähert sich das Thermometer der 5 Gradmarke und es gerade 18 Uhr vorbei. Die Heizung springt wieder an und nach wochenlangen sonnigen Tagen fröstle ich sogar bei 21 Grad noch.
Seit ein paar Tagen knallt es hier alle 4 Minuten; ein Bauer hat ein paar hundert Meter weiter nördlich neu angesät und vertreibt mit einem Knallautomat die Saatkrähen. Toll. Nun wollen die Hunde nicht nur wegen dem Regen nicht raus, sondern auch wegen der Knallerei. Heute herrscht ein steifer Nordwind und bläst den Ton in unsere Richtung. So bin ich halt mit den Auszugsleinen unterwegs, was ich hasse. Denn die Beiden laufen panikartig und völlig unkontrolliert in alle Richtungen, mal bin ich mit ausgestreckten Armen, mal mit gekreuzten, mal will einer nach vorn und der andere nach hinten. Nur wenn es wieder nach Hause geht, sind sie sich einig. Da geht es zügig voran, zu zügig. Wäre er frei, würde der Grosse auch alleine nach Hause düsen; hat er mir schon zwei Mal gemacht, sah nur noch eine hängende Rute und tschüss. Die Kleine lernte schnell und kann das jetzt auch! Ich hoffe, diese Samen keimen und wachsen bei diesem feuchten Wetter in Windeseile, dann kann der Bauer diese Höllenmaschine abstellen und wir haben unseren Frieden wieder.
Seit heute befinden wir uns in Frankreich auch in der Öffnungsphase. Wir können das Attest ausfüllen nun sein lassen und dürfen uns im Radius von 100 km à vol d’oiseau (wie die Krähe fliegt) vom Daheim aus frei bewegen. Da stellt sich uns natürlich die Frage: wenn wir kein festes Domizil haben, bis wohin dürfen wir dann? Stets 100 km ums Boot herum? So überlegt hätten wir freie Fahrt. Sobald wir fahren können natürlich; hier kommen wir ja bloss zur nächsten Schleuse, also stromabwärts ca. 3 km und aufwärts vielleicht 4 km. Die Schleusen öffnen Ende Mai.
Dafür kann ich mir nun endlich eine neue Sonnenbrille kaufen gehen. Nicht dass ich sie jetzt gerade dringend brauchen würde, aber meine ist in der ersten Woche des confinement (Hausarrests) kaputt gegangen und zwar auf super originelle Weise! Ich hatte sie für den Einkauf in einem Supermarkt ins Haar geschoben, tätigte meinen Einkauf und als ich sie draussen wieder aufsetzen wollte, fehlte einer der Bügel! Keine Ahnung wo der geblieben ist. Die alten Sonnenbrillen, die hier noch in einer der Schubladen liegen, haben leider alle diese Nasenplättchen, und von denen kriege ich innerhalb von 10 Minuten Kopfschmerzen. Bleibt also nur noch das Tragen eines Sonnenhuts als Alternative oder das Zusammenkneifen der Augen. Habe jetzt sicher ein paar Krähenfüsse mehr! Aber jetzt freue ich mich auf ein schickes, neues Teil.
Des Wind bläst nun wirklich stark. Es ist selten, dass es uns so richtig hin und her und auf und ab bewegt. Doch jetzt haben wir richtig Seegang und wenn ich noch lange runter auf den Bildschirm gucke, werde ich seekrank, deshalb für heute mal tschüss.
Ein Gedanke zu „Geplapper“