Ein wenig dies und ein wenig das

Wir hatten zwei wundervoll sonnige Wintertage. Blauer Himmel wie in den Bergen und ein steifer Wind wie an der Nordsee. Die Leinen mussten wir straffen; unser doch ziemlich massiges Heck kriegte den Wind voll ab und bewegte sich etwas gar zu heftig. Es war herrlich, draussen zu sein, eingepackt bis über die Nasenspitze.
Ich komme mir dann jeweils vor wie ein kleines Kind. Eingemummelt in mehrere Lagen, so viele, dass die Arme wie bei einer Einjährigen abstehen! Es dünkt mich, ich sollte so gepolstert eigentlich geradewegs wieder zurück auf die Füsse federn, falls ich hinfallen würde!

Janusz hatte gestern den Kontrolltermin  in der Tierklinik. Mann und Hund wanderten den Hügel hoch nach St-Benigne. Rauf ging es ganz gut, mit schnüffeln hier, Bein heben da. Bei der Tierärztin war er brav, wenn man davon absieht, dass er halt ein Sänger ist und im Falle von Stress vor sich her winselt und jammert. Die Resultate sind viel besser geworden; das sauteure Spezial-Futter bringt es offensichtlich. Sein Cholesterol-Wert ist fast im normalen Bereich. Wir machen also so weiter um den Wert auf ein gesundes Mass runter zu bringen. Vom Hügel zurück zum Hafen ging es dann gar zügig, nix wie weg und heim aufs Boot jetzt! Locker an der Leine laufen? Vorübergehend total vergessen wie das geht!

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Tierarztbesuch macht kaputt!

In der Zwischenzeit machten die Damen der Familie, Merry und ich, einen ausgiebigen und sonnigen Spaziergang. Ex-Miss Giftspritze war ausgeglichen wie schon lange nicht mehr, schon fast langweilig. Ohne Janusz gibt nichts es zu bewachen, nichts zu belehren, nichts zu beweisen. Wie ein Lämmchen trottete sie artig mit wippender Lockenpracht daher, einen schwarzen Labrador liess sie an der Leine an sich herumschnuppern, üblicherweise hasst sie dies. Ein weisses Pudelchen wurde nach bester Hundemanier begrüsst und verabschiedet, Spaziergänger ignorierte sie oder – bei Sympathie – stand vor sie hin und lud zu zwei, drei Streicheleinheiten ein. Die kleine Ungarin von ihrer besten Seite! Wir sollten öfter separate Spaziergänge machen.

Heute ist es wieder Grau, von einem Horizont zum anderen. Nicht gerade mein bevorzugtes Wetter. Aus unerfindlichen Gründen wurde ich heute früh um sieben wach. Ich meine wach-wach! Es war noch Nacht. Eine Katastrophe. Ich stand auf, startete die Heizung (15 Grad in der Schlafkabine), machte die erste Tasse Kaffee und schlüpfte wieder an die Wärme. Und blieb hellwach.

Meine To do – Liste kriegt heute wohl kein einziges Erledigt √. Ich dümple so vor mich hin wie unser Boot im Wind. Mal bin ich hier, mal ein wenig da, aber ich kriege nichts wirklich auf die Reihe. Immerhin habe ich jetzt einen kleinen Beitrag geschrieben.

Ach, und noch dies: Heute Nachmittag hat mich mein Mann bedeutungsvoll einen Blick in seine – fast leere – Keksdose werfen lassen und gemeint „wieder einmal Waffeln wären auch ein Hit“. Hoch und runter zuckende Brauen. Hundeaugen. Klare Mitteilungen. Na also, wenn mich jemand so anschiebt, wird es schon gehen.

Waffeln mit Kirschsosse - leider brachte ich es heute nicht so weit!
Leider brachte ich es heute nicht so weit!

Oder eben auch nicht. Ich habe mich am Waffeleisen verbrannt, und irgendwas mit dem Teig stimmte nicht. Habe wohl eine Zutat vergessen. Auf jeden Fall habe ich das Eisen jetzt endlich sauber gekriegt. Man lasse mich heute fortan in Ruhe. Ich habe jetzt Sendepause und morgen ist auch wieder ein Tag!

Autor: suzyintheflow

Of Swiss origin, living in France on a houseboat with husband and two dogs. Intends to travel all over the navigable waterways of Europe in the years to come. No specific plans but open to any adventure and curious about the people and the places waiting to be met!

7 Kommentare zu „Ein wenig dies und ein wenig das“

  1. Wäre es nicht angenehmer die Heizung die ganze Zeit laufen zu lassen?
    Toll, dass der geplagte Patient bessere Werte hat. Mein Hund muss auch regelmäßig zur Kontrolle zum Tierarzt, aber er ist dort sehr entspannt, geht gerne rein und hat es nicht eilig wieder weg zu kommen. Wir werden mittlerweile auch sehr freudig von allen begrüßt, wie gute Bekannte.

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  2. Den Brenner über die Nacht laufen lassen würde ich nie wagen. Auf einem Boot hat man gern alles was brennt unter Kontrolle! Auch tagsüber geben wir nur Heizschübe und pendeln von 18 auf 22 Grad und wieder zurück. Je nach Aussentemperatur heizen wir vielleicht 6x pro 24 Stunden für je 1h. Der Brenner und die Ventilation, die uns die Abgase rausführt (haben ja keinen Kamin!) machen auch ziemlich Lärm. Sie befinden sich halt nicht irgendwo im Untergeschoss, sondern 60 cm unter der Küche! Ist alles etwas anders als in einem Haus! Morgens sind wir aber innerhalb von einer knappen Stunde auf wohligen 22°. Die Schwankungen sind Gewöhnungssache, war früher mit Holzofen ja auch nicht anders!

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  3. Die Heizung im Wohnmobil ist auch nicht so leise, weil der Schrank vibriert und das Gebläse läuft, aber wenn ich morgens aufs Klo muss, hätte ich gerne Temperaturen über 14 Grad.

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    1. Nein! Ich glaube, ich habe das Rätsel noch nicht aufgelöst auf dem Blog: Es was die Waschmaschine welche tropfte. Das Wasser lief nicht ins Badezimmer sondern direkt in den Rumpf, da es unter der Waschmaschine noch 2 Löcher von alten Installationen hat! Das Wasser kam dann halt meterweit vom Ursprung zum Vorschein! Mein findiger Mann hat das zum Glück relativ rasch rausgefunden. Kein weiterer Schaden!

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