Ah, tut das gut!

 

Auf einem Boot zu wohnen ist schön. Aber an Ort zu liegen und sich nicht bewegen, ist auf Dauer – nein, nicht langweilig! Trotzdem macht es uns im Frühjahr unruhig. Auch dieses Jahr gibt es Verzögerungen und meine notorische Ungeduld macht es nicht einfach, die auszuhalten. Aber Gesundheit geht vor und die vom Ehemann gibt im Moment den Takt vor.

Heute sind wir den dritten Tag in Folge unterwegs.
Das Wetter ist nicht schön und die Temperaturen kühl, aber egal. Der Fahrtwind weht uns um die Ohren, wir sind dick eingepackt auf der Brücke, steuern abwechslungsweise mal ein paar Stunden und geniessen es in vollen Zügen. Noch bewegen wir uns in bekannten Gewässern, aber immerhin stets schön nordwärts. Morgen sollten wir bis Auxonne kommen und da warten wir auf den Biopsie-Bericht von Manns Knie. Ein weiterer Schritt.

Gestern, nach einer in technischen Belangen reibungslosen Fahrt, kriegten wir kurz vor dem Anlegen quer zur Strömung einen langen, dicken Ast in die Schraube. Angenehm, wenn man quer im Fluss steht und auf einmal merkt, dass der Antrieb weg ist. Mit hin und zurück gelang es uns vom behindernden Teil zu befreien. Als Ausguck hatte ich bereits am Bug gestanden und hatte absolut nichts kommen sehen; der Ast war noch grün und musste unter der Wasseroberfläche geschwommen sein, eventuell sogar im Grund gesteckt. Nach kurzen, hektischen Handeln, währenddessen wir langsam von der anvisierten Anlegestelle wegdrifteten, tauchte das Ding auf einmal auf. Oje, und unsere Schraube??? Wir erhielten unseren Antrieb zurück, wir konnten – etwas gebastelt nun – aber immerhin konnten wir jetzt Heck voran anlegen. Das Schiff zeigte zwar keine Vibrationen, aber Kontrolle ist besser: Gleich nachdem die Hunde ihr erstes Wässerchen gelassen hatten musste vor allem Andern die Schraube kontrolliert werden. Zum Glück haben wir einen Zugang von oben und niemand musste tauchen! Alles in Ordnung. Das hat sich heute auch bestätigt. Alles läuft rund und zur Zufriedenheit der Besatzung.

Janusz war heute früh ganz aufgeregt und wollte schon vor dem ersten Spaziergang starten. Es ging raus und rein und rauf und runter. Ruhig wurde er erst als alle vier auf der Brücke standen und es endlich losging. Das müssen wir aber noch etwas üben, so einen Nervensäge wollen wir nicht jeden Tag! Heute Nachmittag legten wir an der letzten Stelle vor Auxonne an. Morgen wollen wir wieder mal an unserem Winterungsplatz 2017/18 ein paar Wochen verbringen und da alte Freundschaften auffrischen.

Hafenausfahrt von Chalon, Bild von 2019, in Schwarzweiss scheint es von 1919 zu sein!
Hafenausfahrt von Chalon, Bild von 2019, in Schwarzweiss scheint es von 1919 zu sein!

Autor: suzyintheflow

Of Swiss origin, living in France on a houseboat with husband and two dogs. Intends to travel all over the navigable waterways of Europe in the years to come. No specific plans but open to any adventure and curious about the people and the places waiting to be met!

2 Kommentare zu „Ah, tut das gut!“

  1. Wunderschöne Bilder. Es sieht so friedlich aus. Ich stelle mir das toll vor auf so einem Boot – man sieht die anderen aus der Ferne, aber ist doch ganz alleine.

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