Angekommen

Wir sind zwar schon vor rund 10 Tagen in unserem Überwinterungsplatz eingefahren, aber wirklich angekommen bin ich erst jetzt richtig. Die Fahrsaison abzuschliessen ist immer etwas hart. Üblicherweise macht sich ein grosses Bedauern breit, gemischt mit dem guten Gefühl, dass wir viel Schönes gesehen und erlebt haben und schlussendlich gesund angekommen sind und nichts Schwerwiegendes vorgefallen ist.

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Auf dem Weg ins neue Heim

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben wir Soissons verlassen. An einem leicht nebligen Morgen brachen wir auf und wurden ganz ungeplant bis zur zweiten Brücke nach Soissons von Ruderern begleitet. Danach waren wir ganz allein; wir, der Fluss, die Uferwälder, Hecken, abgeerntete Äcker, bloss ab und zu ein einsamer Fischer, ein menschenleeres Dorf, ein Haus. Nach der lebhaften Stadt war das ein ziemlicher Unterschied. Ausser uns waren die ersten beiden Tage keine Boote unterwegs, wir kreuzten weder Freizeitschiffer noch Lastkähne.

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Ein vorgezogenes Adieu

Nun, da der endgültige Abschied von Auxonne unmittelbar bevorsteht, werde ich schon etwas wehmütig. Denn eines werde ich ganz sicher vermissen: die aussergewöhnlichen Sonnenuntergänge und Abendstimmungen hier! Weiterlesen „Ein vorgezogenes Adieu“

Und plötzlich sind sie wieder da: die Eltern

Da liegen die losen Fotos in einer Schachtel vor mir und ich fange an, gemeinsam mit meiner Schwester, glücklich darin herum zu kramen. Schau, da waren wir in Kroatien am campieren! Was waren das für erlebnisreiche und tolle Ferien! Und hier, da hattest du doch deinen Hautausschlag und die Zöllner wollten dich fast nicht in die Schweiz einreisen lassen. Ui, das war auf der Fähre; war ich seekrank!

Hier, da hat uns Papi einen elend steilen Hang hinauf steigen lassen, und oben war nicht mal ein Restaurant oder sonst ein Ausschank! Totale Enttäuschung. Toll, all die Facetten unserer meist abenteuerlichen Familienferien oder langen Wanderungen in den Bergen. Bilder von Menschen, Verwandte und Freunden, die wir schon fast vergessen oder jahrzehntelang lang nicht mehr gesehen haben.

Unten in der Schachtel kommen noch ältere Bilder hervor. In schwarz-weiss und gewelltem weissen Rahmen. Fotos unserer Eltern, aus der Zeit als es uns gar noch nicht gab. Aus den tiefen 50iger Jahren. Wie das Titelbild zum Beispiel, da waren die zwei 22 und 26 Jahre alt. Wir staunen.

Sie sehen so jung aus. Kein graues Haar! Beide sind früh ergraut, Mami sogar ganz schick mit natürlichen weissen Strähnen im dunkelbraunen Haar. Ich hatte das immer geliebt, hatte sie doch eine berühmte „Schwester“ mit demselben Look: Indira Gandhi.

Mami und Papi. Sie sind beide nicht mehr da; sie schon seit 28 Jahren, er seit einem guten halben Jahr. Damals, als unsere Mutter starb, hatte ich nicht wirklich wahrgenommen, wie jung sie noch war, erst 58! Ich lebe bereits länger als ihr es je vergönnt war. Seufz. Ach ist das traurig.

Jedes mal, wenn ich ein offizielles Papier sehe, auf dem meine Eltern mit Namen vermerkt sind, staune ich. Vater Kurt Hans, sehr banal, Mutter Genoveva Olga. Immer noch frage ich mich, wie die Grosseltern, einfache Arbeiter, auf solche Namen gekommen sind. Ich habe lebenslang nie eine andere Genoveva kennen gelernt. Alle nannten sie Vevi. Papi nannte sie immer beim Vornamen, nie Mami oder Mutti, wie das früher oft üblich war, kaum war die Ehefrau Mutter. Sie war eine grosse und schlanke Frau, hatte Stil, Geschmack und Präsenz. Das setzte sie auch beruflich um. Ja, wir waren Kinder mit voll berufstätigen Eltern, beide mit eigenen Geschäften. Mami war erfolgreicher als Papi. Er musste das wegstecken. Er war auch leicht kleiner als sie und blieb eigentlich stets ein großer Junge. Ein wenig unstet und immer sprühend voll von neuen Spleens. Für uns drei Kinder ein Feuerwerk an Ideen und Unternehmungen. Die Streiche und Tricks die er uns zeigte! Begeistert liess er uns Risiken eingehen, die Mami wohl das Blut in den Adern gefrieren liessen! Mehr als einmal gab es eine Standpauke, für ihn und uns drei, alle zerknirscht und mit hängenden Köpfen. Ich sehe uns noch, wie wir jeweils alle vier wie geknickte Orgelpfeifen vor ihr standen. Wenn sie wütend war, klang sie wie eine temperamentvolle Italienerin (die sie nicht war, aber wer weiss schon genaues woher die Vorfahren kamen?).

Unsere Eltern liebten sich, wir Kinder waren die Beilagen, wir gehörten einfach dazu. Ich empfand unsere Eltern immer in erster Linie als Paar. Trotz aller charakterlichen Verschiedenheiten gingen sie gemeinsam durch Dick und Dünn. Wir Kinder waren wichtig und bei allem dabei, wir wurden aber auch früh sehr selbstständig. Ich fing mit 10 oder 11 an, in der Mittagspause das Essen vorzubereiten, bis Mami so 12.15h nach Hause kam und half alles fertig zu machen. Wir hatten in ihrem Geschäft, 10 Minuten zu Fuss von zuhause entfernt, unser Zimmer, wo wir spielen und Aufgaben machen konnten, wenn wir wollten. Wir durften auch helfen und mal Kunden bedienen. Darauf waren wir extrem stolz!

Es gab Zeiten, da hatten wir an zwei verschiedenen Orten ein Geschäft und dazu noch eine Kunstgalerie. Vor allem ich war in der Galerie fest eingebunden, das war schon zum Ende meiner Schulpflicht. Während der ganzen Ausbildung dann und auch später noch ein paar Jahre hatten wir eine super Zeit mit den Künstlern, den Vernissagen, den Reisen. Mann, feierten wir tolle Feste zusammen. Wir kannten Künstler jeder Couleur, sogar Musik-Bands, welche die Maler und Bildhauer mit an die Vernissagen brachten und mit denen es oft über Jahre anhaltende Kontakte gab. Treibfeder bei allem: wie immer Vevi! Mami war die Batterie, von der alle etwas Energie zapften wenn das eigene Betriebssystem gerade etwas schwächelte! Sie hatte diesen unheimlichen Drive, lebte aus dem Vollen, organisierte auf Teufel komm raus, designte Kleider fürs Geschäft und liebte es Gäste zu haben, egal ob vier oder vierzig!* Daneben sehe ich stets Papi, strahlend und stolz auf seine Powerfrau, im Hinterkopf wahrscheinlich schon wieder eine quere Idee ausbrütend. Ein ungleiches aber inniges Paar.

Ich liebe Euch, wo auch immer ihr seid 💗

*mein Mann erzählt heute noch, dass Vevi ihn damals mit ihren Pêches flambées, flambierten Pfirsichen, total verzaubert hatte (und damit überzeugt, dass die Tochter so einer Frau nicht übel sein könne)! Sehr lustig.

Umzug

Wir haben unseren Winterplatz erreicht. Ganz langsam sind wir im Slalom durch den Hafen gefahren und haben schlussendlich unseren zugewiesenen Platz erreicht und uns eingefädelt.

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