Lockdown light

Das Ziel der französischen Regierung ist zwar nicht ganz erreicht, aber die Zahlen der Neuinfektionen im Lande sind viel besser. Hier in unserem Departement der Haute-Marne verzeichnen wir seit Tagen null Neuinfektionen. Ja, richtig gelesen: 0.

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(Zusammen-)leben auf einem Hausboot

Was, ihr wollt ganzjährig auf einem engen Boot leben!? Habt ihr euch das gut überlegt? Kriegt ihr euch da nicht ständig in die Wolle? Ihr kennt ja da niemanden!

So oder ähnlich tönte es ab und zu, als wir uns daran machten unsere Pläne in die Tat umzusetzen. Tatsächlich haben wir uns dies kaum überlegt. Wir sind beide nicht so der Typ, der sich das Pro und Contra endlos überlegt und alles durchdenkt, sondern eher so «Jump and see»-Menschen. Bis jetzt ist es ja auch immer gut gegangen, also meistens.

Trotzdem verstehe ich diese Einwände natürlich sehr gut. Viele Paare leben nicht so nahe beieinander und miteinander wie wir; das ist auch völlig ok. Aber es ist eine Sache, vieles miteinander zu teilen während man noch berufstätig ist und in Haus und Garten lebt, oder nicht mehr im aktiven Leben stehend, auf einer Wohnfläche von 50m² und Familie, Freunde, Bekannte und alte Gewohnheiten weit weg!

Das Boot empfinde ich jetzt nicht etwa als eng oder klein. Unsere Ansprüche an Wohnfläche sind ja auch erst in den letzten 100 Jahren so massiv angestiegen. Früher wohnten die Menschen viel, viel mehr aufeinander. Ausserdem gibt es in aller Regel viel Natur um uns herum, wenig Menschen und fast nie Lärm. Deshalb würde ich mich eher in einer grossen Wohnung in der Stadt beengt fühlen als etwa hier!

Bein Zusammenleben geht es generell sowieso nie ohne gegenseitigen Respekt und Toleranz. Weder in einer riesigen Villa noch in einer einsamen Hütte, weder im festgefügten Rahmen noch auf der Reise. Wer nie gelernt hat Dinge auszudiskutieren, Kompromisse zu suchen und auch mal auszuhalten, dass einem nicht alles in den Kram passt, wird es kaum schaffen, schon gar nicht in beengten Verhältnissen. Natürlich haben auch wir beide verschiedene Interessen, hören nicht dieselbe Musik, haben einen unterschiedlichen Filmgeschmack und lesen nicht dieselbe Art Bücher. Trotzdem reden wir viel miteinander, bei jeder Gelegenheit, sobald wir zusammensitzen oder während des Zubereitens des Essens, beim Putzen, beim Bettwäsche wechseln, am Tisch, auf den Spaziergängen mit den Hunden, beim Einkaufen, im Restaurant, was weiss ich. Man frage mich nicht worüber: keine Ahnung, über dies und das, über alles und nichts.

Das Boot haben wir nach unseren eigenen Bedürfnissen umgebaut. Wir kennen ja unsere Freizeitaktivitäten, wissen wieviel Freiraum jeder von uns braucht! Wir «hocken» nicht ständig aufeinander und haben genug Raum um auch einmal ein paar Stunden alleine in einem Buch zu schmökern, etwas zu schreiben oder herum zu werkeln.

Wir waren schon immer ein Paar, das nicht ständig was loshaben musste. Zwei private Termine pro Woche und wir sind schon unter Druck. Beide können wir auch gut alleine sein. Zu zweit oder ganz, ganz allein. Wir haben aber auch beide gerne Besuch, oder schwatzen draussen mit Nachbarn, oder schlendern durch den Ort, freuen uns wenn Leute uns wiedererkennen und grüssen, halten auch gerne einen kurzen Schwatz mit Unbekannten, die wir etwa in einem Laden oder über Land mit den Hunden antreffen. Kurz, wir sind wohl beide kontaktfreudige Einzelgänger und da wir ähnlich ticken, macht es das Ganze einfach. Das alles wussten wir aber auch schon bevor wir aufs Boot zogen!

Das und wir kannten auch unsere Art des Streitens. Denn, bewahre, auch bei uns herrscht nicht immer eitel Sonnenschein! Die Fetzen können ganz schön fliegen. Die Impulsivere bin sicher ich, und ich werde auch gerne laut. Unsere individuelle Art zu streiten oder etwas auszudiskutieren ist sicher nicht immer druckreif, es gibt auch hie und da Tiefschläge. Trotzdem raufen wir uns immer wieder zusammen und finden Lösungen, die beiden passen oder einer steht halt mal zurück. Solange es nicht immer der- oder dieselbe ist, ist das auch ok. Elastizität ist sicher angebracht. Ich denke da immer wieder an Bambus. Der biegt sich im Wind bis fast zur Erde, aber brechen tut er nicht, sondern steht tags darauf wieder stramm da!

Zusammenleben hat meiner Ansicht nach nichts mit Raum und Zeit zu tun. Wenn man sich zugeneigt ist, wird das mehr oder weniger überall und in jeder Lebenssituation funktionieren. Ich fände es viel bedauernswerter, Pläne, Träume und Hoffnungen fallen zu lassen, bloss weil man einer Beziehung oder, noch schlimmer, sich selber nicht traut. Es gibt für nichts eine Garantie und wir leben alle nur einmal. Wieso also aufschieben oder auf ideale Bedingungen warten? Wir leben in der sichersten Welt, die es je gegeben hat und haben am meisten Angst vor dem Leben.

Liebe Zauderer, es besteht kein Zwang sich selber zu bewegen, aber versucht bitte nicht, auf Grund eurer eigenen Ängste, Andere in der Umsetzung ihrer Träume zurück zu halten!

Tiere an Bord

Hunde, die auf Booten leben sind sehr häufig anzutreffen, allein hier im Hafen hat es mindestens ein Dutzend Hunde auf den wenigen Booten, die rund ums Jahr bewohnt sind. Dazu kommen auch noch zwei Katzen. Sicher befindet sich noch das eine oder andere Meerschweinchen oder Kaninchen irgendwo an Bord. Vögel habe ich noch nie auf einem Schiff gesichtet, dafür auf mehreren Mobil-Homes und Camper!

Wir haben unsere zwei Hunde und wünschen uns eigentlich auch noch eine Katze dazu. Wir hatten stets Hund und Katz und eine Mieze fehlt uns noch zum totalen Glück. Eine Katze zu finden wäre natürlich ganz einfach, aber wir denken, unsere Miau wird uns ganz von alleine finden und, typisch Katze, ohne zu fragen bei uns einziehen. Wir sind schon des Öfteren von Katzen «gefunden» worden. Weiterlesen „Tiere an Bord“

Auf in die letzte Woche!

Unsere Vertreibung hat bald ein Ende. In diesem Kabäuschen (Hobbit-Häuschen) hier auf terra ferma zu wohnen fällt mit zunehmend schwer. Es ist und bleibt ein Ferienhaus. Gedacht für einen Urlaub von ein, zwei Wochen. Uns fehlt es an allen Ecken und Enden an Platz und das macht uns zunehmend rumpelig. Ich bin es Leid mich nur seitwärts bewegen zu können wenn ich ums Bett herum gehe. Morgens das Bett machen wird so zur Turnübung. Ich habe genug davon, dass alles ständig auf dem kleinen Esstisch liegt und nur dieser eine Tisch als Ablagefläche zur Verfügung steht. In der Küche hat es zwar jede Menge riesige Pfannen, jedoch keinen Backofen. Nur ein Mikrowellengerät der ersten Generation. Mein Backofen fehlt mir! Bei mir läuft der, ausser gerade in der heissesten Jahreszeit, sonst fast jeden Tag. Auch fehlen mir gute und scharfe Messer und richtige, solide Rüstbretter. Das eine und einzige hier ist 100 Jahre alt. Solange wir noch Zugang hatten, sind wir alle paar Tage die Leiter rauf aufs Boot gestiegen und haben geholt, was uns hier am dringendsten fehlt. Eine richtige Reibe zum Beispiel. So ein simples Teil! Ich hatte genug davon mir mit der kleinen, billigen Urlauber-Multipurpose-Reibe alle Finger aufzureissen. Ich freue mich auch auf unsere Dusche. Hier ist eine Kabine eingebaut in der ich jedes, wirklich jedes Mal wenn ich mich drehe oder bücke den Hebel der Armatur verstelle. Plötzlich kommt eiskaltes, heisses oder gar kein Wasser mehr.

In diesen Wochen haben wir beide auch irgendwie unsere Energie verloren. Zuhause gibt es immer etwas zu tun, und lesen, Filme schauen, surfen oder aufs Handy gucken sind entweder Freizeitgestaltung oder etwas für kurz nebenbei. Hier sind uns die Hände gebunden und wir werden immer schlapper, haben ständig das Smartphone oder das Notebook vor der Nase. Nicht gut für uns. Ich fühle mich langsam wirklich wie im Exil.

Das Hobbit-Häuschen ist zwar süss und eigentlich – für ein Ferienhaus – ganz hübsch eingerichtet. Für eine Woche oder 10 Tage ist das toll. Vor Allem wenn man auch ein wenig draussen sein könnte. Es hat eine nette gedeckte Terrasse und das Gelände rundum ist wirklich sehr schön. Es ist ruhig und die vielen Bäume zaubern jetzt im Herbst eine bunte Aussicht aus jedem der Fenster. Für die Hunde ist dieser Ort ideal als Zwischenlösung. Wunderschöne grosse und kleine Doggie-Runden gleich von der Haustüre weg. Aber für uns werden die 6 Wochen lang!

Na ja, wenn das Ende langsam in Sicht kommt, sinken Geduld und Gelassenheit gegen den Nullpunkt. Ist wahrscheinlich ziemlich normal, dass wir jetzt einfach nur noch nach Haus(boot) wollen.♥

Am Freitag kommt unser Hausboot wieder ins Wasser, bis dann stehen alle Kisten und Taschen fix und fertig gepackt auf der Terrasse, parat zum Transport nach Hause. Aber garantiert!

 

Unsere Hobbit-Hütte

Das ist der Name, den unser Miet-Chalet inzwischen erhalten hat.

Wir waren uns nie bewusst, dass wir auf dem Boot jede Menge Platz haben! Ich dachte eher, wir wohnen da minimal.

Auf jeden Fall stolpern wir hier in unserem Provisorium ständig über irgendwas. Weiterlesen „Unsere Hobbit-Hütte“

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