Zügig langsam

Wir haben unseren alten Rhythmus wiedergefunden. Einige Tage fahren und dann ein paar Tage Ruhe (von der Ruhe) einschalten. Böse Zungen behaupten von langsam zu sehr langsam. Uns ist’s egal. Die Ambitionen sind relativ klein und da wir immer wieder Termine wahrzunehmen haben, rechtfertigen sich die Pausen sowieso! Weiterlesen „Zügig langsam“

Tiere an Bord

Hunde, die auf Booten leben sind sehr häufig anzutreffen, allein hier im Hafen hat es mindestens ein Dutzend Hunde auf den wenigen Booten, die rund ums Jahr bewohnt sind. Dazu kommen auch noch zwei Katzen. Sicher befindet sich noch das eine oder andere Meerschweinchen oder Kaninchen irgendwo an Bord. Vögel habe ich noch nie auf einem Schiff gesichtet, dafür auf mehreren Mobil-Homes und Camper!

Wir haben unsere zwei Hunde und wünschen uns eigentlich auch noch eine Katze dazu. Wir hatten stets Hund und Katz und eine Mieze fehlt uns noch zum totalen Glück. Eine Katze zu finden wäre natürlich ganz einfach, aber wir denken, unsere Miau wird uns ganz von alleine finden und, typisch Katze, ohne zu fragen bei uns einziehen. Wir sind schon des Öfteren von Katzen «gefunden» worden. Weiterlesen „Tiere an Bord“

Bootsführerkurs: Abschluss

Lyon ist ein schöne und sowohl kulturell als auch historisch spannende Stadt. Für eine Städtereise absolut zu empfehlen. Paul Bocuses Heimatstadt hat auch eine gute Küche zu bieten, vom High End bis zu den legendären Bouchons, tatsächlich ‚Korken‘ genannt, und gutbürgerliche Küche servierend. Die Bouchons sind urig-gemütlich, meist ohne Menu-Karte isst man, was der Koch gerade frisch ergattert und zubereitet hat. Achtung: Tisch reservieren und grossen Hunger mitbringen. Von den kulinarischen Freuden abgesehen bietet Lyon auch sonst viel Schönes. Es ist von mir aus gesehen die italienischste Stadt Frankreichs!

Ich war jedoch heute da um meine Prüfung für den Bootsführerkurs abzulegen. Kein Auge für die Stadt und ihre Schönheiten! Entgegen allen Ratschlägen mieteten wir ein Auto und fuhren damit mitten in die Stadt zur Cité Administrative de l’Etat, ein Riesenapparat von verschiedenen staatlichen Verwaltungsgebäuden. Die nette Dame von Google Maps hat uns bestens geleitet. Es war eine Art Familienausflug zurück in die Zivilisation. Hund und Mensch hatten einen leichten Schock. So viel Verkehr und so viele Menschen! Ein Jahr lang haben wir in der Pampa gelebt, auf Flüssen und Kanälen, in Dörfern und kleinen Provinzstädten, und auf einmal finden wir uns in einer von Frankreich grössten Städten. Landei ist bloss der Vorname!

Ich habe mich durchgeschlagen, den richtigen Saal gefunden, und die Prüfung hinter mich gebracht! Ich habe heute einen vagen Durchblick, wie das Ganze abläuft in Frankreich, kurz:

  • Die praktische Prüfung findet anlässlich der 3-stündigen Übungen auf dem Wasser statt.
  • Die theoretische Prüfung besteht tatsächlich aus 30 Fragen, wovon 5 falsch beantwortet werden dürfen.

Die Schwierigkeit besteht darin, abgesehen davon, dass natürlich alles in Französisch stattfindet, dass die Trainingslektionen – sei es auf Papier oder am Computer – nicht gleich aussehen und nicht identisch formuliert werden. Die Prüfungsfragen sind optisch und textlich nochmal anders! Auch findet die Theorieprüfung nicht, wider Erwarten vor einem Bildschirm statt, sondern in einem riesigen Saal mit Powerpoint auf der Screen vorne und Antwort-Tool in der Hand, welches die eigenen Antworten direkt ins zentrale Programm einspeist. Die einzelnen Slides hatten nichts gemein mit den Übungsbildern anhand derer ich jetzt tagelang geübt hatte. Nach kurzen Panik beruhigte ich mich schnell und eigentlich war es am Ende gar nicht so heftig.

Ich hab’s geschafft und ab sofort muss man auf den Wasserstrassen Europas mit mir rechnen! Leider muss ich mich wohl noch bis ins Frühjahr gedulden, aber dann will ich meinen Lieben mal an den Leinen sehen und ich stehe dann oben am Ruder und meckere herum! Ok. Das hat jetzt gut getan, aber wir wollen ja Hausfrieden und deshalb fahre ich ganz lieb weiter:

Heute Abend, trotz Erkältung, heissen Köpfen und verstopfter Nase, liessen wir es uns nicht nehmen mit „Sprudel“ anzustossen. Ich will ja keine Werbung machen, kriege auch nichts dafür, aber den Crémant de Bourgogne der Veuve Ambal heute Abend habe ich besonders genossen! Da lasse ich auch einen echten Champagner stehen, sorry, liebe Champenois! Ich gebe hier und jetzt auch gerne zu, für einmal haben wir eine ganze Flasche geleert!

Und jetzt macht sich die Anspannung der letzten Tage langsam bemerkbar (und die Flasche Rebensaft auch). Ich bin überzeugt, ich schlafe wieder mal ohne Albträume von nautischen Knoten und rot umrandeten Tafeln!

Bootsführerkurs: Halb so schlimm

Aber zufrieden bin ich nicht ganz mit mir. Der Praktische Teil des Kurses gestern war easy. Die Lehrerin war sehr zufrieden, ich eben weniger. Wie immer bin ich streng mit mir. Meine übliche lockere Haltung und der „laisser faire“-Modus ist in einem solchen Fall wie weggeblasen und ich werde auf einmal ehrgeizig! Schon oft erlebt. Weiterlesen „Bootsführerkurs: Halb so schlimm“

Freunde durch eine Ratte

Seltsamer Titel, nicht?

Tatsächlich haben wir vor ziemlich genau einem Jahr durch eine Ratte eine schöne Freundschaft geschlossen! Weiterlesen „Freunde durch eine Ratte“

Es geht vorwärts

mit unserem Boot. Im Moment ist sie fertig abgeschliffen und sieht traurig aus, wie uralt. Noch diese Woche soll die temporäre Halle aufgebaut werden und dann wird die neue, Weiterlesen „Es geht vorwärts“

Lebensschule auf dem Wasser

Als Jugendliche bin ich gesegelt. Nicht von der Schule, sondern als Sport. Vielleicht heisst es richtig auch: ich habe gesegelt, dann wäre also alles klar. Mein Segeln war in einem anderen Beitrag bereits einmal kurz ein Thema. Zurückblickend würde ich sagen, abgesehen davon, dass Segeln mir unheimlich Spass gemacht hat, war es auch eine gute Lebensschulung.

Beim Segeln muss man damit auskommen, was die Natur gibt: Wind und Wasser. Es gilt auf kleine Details in Wind, Wetter und Strömungen zu achten. Ohne ein feines Sensorium dafür kann man nicht erfolgreich segeln. Man kommt nicht voran, nicht zum Zielpunkt und landet im schlimmsten Fall im Wasser.

Beim Segeln habe ich gelernt auf kleine Zeichen zu achten. Wir hatten feine Wollfäden an den Wanten, die jederzeit angaben, wohin der Wind weht – oder woher, wie man will. Die Wellen waren nicht einfach Wellen; an ihnen konnte man die ungefähre Windstärke ablesen und die Wasserfarbe und die Kräuselung der Seeoberfläche zeigten an wo es unruhig war, ob sich eine Bö anmeldete oder eine Flaute. Eigentlich genauso wie im richtigen Leben. Voraussicht und das Lesen von kleinen Zeichen ist das halbe Segeln und auch das halbe Leben.

Nicht immer sollte man warten bis die Sturmwarnung angeht und einem signalisiert, dass es jetzt genug ist. Es ist aber ratsam spätestens dann zu reagieren, wie im richtigen Leben.segeln_fd

Ich habe es geliebt im Trapez zu stehen und nur mit einem Draht und der Bootskante unter meinen Füssen mit etwas Festem verbunden zu sein. Der Wind und die aufspritzende Gischt gaben einen kleinen Adrenalinstoss und ein tolles, intensives Lebensgefühl. So kann man sich im richtigen Leben auch ab und an so richtig hinauslehnen, ein sicherer Fuss und eine Notleine kann jedoch nicht schaden.

Der See, auf dem wir segelten, hatte nicht immer einfache Windverhältnisse. Ich glaube mich zu erinnern, dass es berüchtigte Fallwinde gab, die einem Boot ziemlich rasch und, wenn man nicht aufpasste, unvorbereitet in die Segeln fahren konnte. Wie im richtigen Leben, da bläst es einem manchmal auch unvorbereitet und heftig ins Gesicht, wenn man nicht aufpasst.

Ab- und Anlegen war in unserem Fall nicht so einfach, lag unsere Anlegestelle doch talwärts im Fluss. Um rauszufahren mussten wir hundert Meter auf dem Fluss bewältigen bevor wir auf den See gelangten. Ab und an hatten wir da richtige Mühe rauszukommen da wir in engen Verhältnissen kreuzen mussten. Manchmal ging es halt gar nicht und ich stieg am gegenüberliegenden Quai aus und zog das Boot von Hand bis zum See hinauf. Etwas beschämend, wie manchmal im richtigen Leben, aber umgebracht hat es mich nicht.

Das Einfahren am Abend in den winzigen Anlegeplatz war noch schwieriger. Wir mussten aufpassen, dass Fluss und Wind uns nicht zu viel Tempo gaben um die kleine Lücke a) zu treffen und b) nicht in die Mauer zu prallen. Alles eine Frage des Austarierens der Kräfte, wie im richtigen Leben. Da ist manchmal viel eben zu viel oder wenig zu wenig. Alles eine Frage des Gleichgewichts der Kräfte.

Soviel zu der Theorie – jetzt wäre es doch schön wenn ich das im richtigen Leben jederzeit so toll umsetzen könnte wie damals beim Segeln! Ich bleibe dran.

 

Was war das? (Angsthase meets Skeptiker)

Hast du das auch gehört? Diese oder so ähnliche Fragen stellen wir uns fast jeden Tag. Ich fürchte, wir sind  ziemlich phobisch in Bezug auf Geräusche und Töne, die ein Boot so von sich gibt. Leser/innen die in einem alten Holzhaus wohnen verstehen mich vielleicht noch am ehesten. Da knackt und ächzt es manchmal auch. Mit einem Unterschied: ihr Haus kann nicht untergehen, unseres hingegen schon. Da wird man schon skeptisch bei jedem aussergewöhnlichen Summen, Knarren oder noch schlimmer: Plätschern!

Ich gebe es zu: Ich bin ein Angsthase. Und ich hasse Geräusche die ich nicht genau zuordnen kann. Sicher hilft da mein „Freund“ Tinnitus, der mich begleitet seit ich achtzehn war, nicht gerade. Ich muss einfach sofort wissen, woher ein Geräusch kommt und ob es nicht etwa Tinnitus ist, der sich wieder etwas Neues ausgedacht hat.

Nun ist es selten das Boot allein, das Töne von sich gibt. Es sind die ganzen Installationen, die lediglich durch eine Holzwand, respektive Holzboden vom Wohnbereich abgetrennt sind. Man hört die Pumpen, den Heizkessel, die Lüftung. Gerade bei den Pumpen gibt es „gute“ Pumpen, welche uns das Frischwasser bringen und das Brauchwasser wieder abführen. Dann solche die man lieber gar nie arbeiten hören möchte: die Bilgenpumpen, die nur dafür da sind, eindringendes Wasser wieder nach draussen zu befördern. Alles was elektrisch ist oder eine Feuerquelle sein könnte, wird ebenfalls scharf beobachtet. Wenn wir heizen hören wir leise den Brenner. Sollte je etwas ähnlich brummen ohne dass wir heizen, wären wir ganz, ganz schnell auf hundert!

Die ganze Bordelektrik ist mir ein Rätsel. Davon verstehe ich nichts. Wohl deshalb hasse ich jede Art von Summen, Surren oder ähnlich, geschweige davon wenn irgend eine Sicherung umklappt. Das ist ja ein Zeichen, dass es irgendwo ein Problem gibt, nicht!?

Sämtliche Stellen, an denen der Schiffsbauch durchbohrt werden musste, lösen Argwohn in mir aus. Ich hoffe einfach, dass überall da wo etwas raus muss (Abgase, Überlauf-Wasser) nichts reinkommen kann. Diese Ausgänge liegen nämlich unverständlicherweise nicht weit über der Wasserlinie sondern gerade knapp darüber, wenn nicht gar drunter. Voll unter dem Wasser montiert und mit Steuerungskabel versehen sind Schraube, Ruder und die Bug- und Heckstrahlruder (siehe grosses Bild oben: Bugstrahlruder). Auch da hat es Löcher! Ach, was bin ich froh, haben wir die Bilgenpumpen!

Es kommt auch ab und zu vor, dass es ganz ordentliche und fühlbare Rumms und Bumms gibt. Mal kann eine Böe uns heftig ins Nachbarboot schubsen. Das finde ich noch lustig, puffern uns doch die Fender gut gegen Schläge. Das ist dann eher so wie auf dem Rummelplatz. Anderes Geschrumms am oder unter dem Rumpf sind schon weniger zu erklären. Im Hafen ist das Wasser ohne nennenswerte Strömung, also kommen in uns treibende Baumstämme nicht in Frage. Vielleicht Welse? Seit ich mal gesehen habe was die Fischer hier so an Land ziehen, könnte ich mir schon vorstellen, dass es Welse sind. Die sind ja riesig und sehen dazu irgendwie gemein aus mit ihrem grossen Maul! Puh, da würde ich höchstens bei ganz, ganz klarem Wasser schwimmen gehen, in der Hoffnung, die Welse ziehen tatsächlich trübes Wasser vor!

 

 

 

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