Weihnachten naht

Mit grossen Schritten geht es Richtung Feiertage und Jahresende. Ein zweites, seltsames und etwas einsames Jahr findet sein Ende. Statt etwas Entspannung sind wir wieder in einer erneuten Corona-Welle und trotz Booster sind wir enorm vorsichtig, denn eine Infektion würde einer persönlichen Katastrophe gleichkommen. Es liegt in der Natur der Sache, dass wir kein richtiges Beziehungsgeflecht um uns herum haben. Keine Familienmitglieder, keine engen Freunde, keine langjährigen Nachbarn. Wenn ich mir vorstelle, wir würden kurzfristig krankheitshalber ausfallen, bricht mir der Schweiss aus; wohin sollten wir mit den Hunden, wer würde für uns einkaufen und uns einen Tee kochen?

Also lieber vorsorgen und brav bleiben. Wir sind aus freien Stücken in Quasi-Quarantäne. Einen Weihnachtsbesuch in der Heimat haben wir gar nicht ins Auge gefasst. Zum guten Glück gibt es Video-Anrufe und mit diesem Kontaktmittel haben wir regelmässig Besuch, respektive besuchen wir unsere Freunde und Familie. Mittlerweile sind wir derart an dieses Kommunikationsmittel gewöhnt, dass wir jeweils wirklich das Gefühl haben, mit unseren Lieben zusammen gesessen zu sein und einen ausgiebigen Schwatz oder sogar ein Abendessen genossen zu haben!

Aufregung unter den vielen Möven

Im Boot ist es, mit der neuen Heizung, schön kuschelig warm, es riecht nach Weihnachtsgebäck, Glühwein und allerlei anderen feinen Dingen. Die Sommersachen sind verpackt und verstaut, das Sonnendeck eingewintert – die Chance, einmal draussen ein Glas Wein trinken zu können ist für einige Wochen wirklich minim. Obwohl, hier am Hafen im Park versammelt sich fast täglich eine grosse Gruppe älterer Quartiebewohner und die schwatzen den ganzen Nachmittag und haben es angeregt und lustig. Witzig zu sehen, wie die Gruppe den Sonnenstrahlen folgt und mal näher, mal weiter vom Boot weg in lebhaften Diskussionen versunken ist. Sie kennen uns mittlerweile gut und die Hunde lieben es reihum gekrault zu werden. Bei den Spaziergängen sind diese Herren (und eine Dame) die erste und letzte Station für die Hunde und absolute Pflicht!

Schweizer Weihnachtsplätzchen in nepalesischen Klangschalen

Für uns ist es ein neues Erlebnis im Winter so weit nördlich zu wohnen. Die Tage schienen uns bereits im letzten Winter in Chaumont merklich kürzer als im Burgund. Hier in der Gegend von Reims macht die Sonne nochmals einen viel flacheren Bogen, geht nochmals später auf und früher unter. Soeben haben wir den kürzesten Tag, die Wintersonnenwende, hinter uns und ich bin wirklich froh darum. Wir sind es überhaupt nicht gewohnt, dass es, selbst wenn es ein sonniger Tag ist, bloss von 8.30 bis kurz nach 16 Uhr wirklich hell ist!

Kalt!

Letzte Nacht und heute war es sehr kalt, die Temperaturen stiegen keine Minute über Null. Da Janusz immer mal wieder seine Arthrose spürt, wird er nach jedem Spaziergang wieder warm“gefönt“. Die Kleine will diesen Spezialservice natürlich auch und es herrscht ein Gedränge rund um den warmen Luftstrom und ein Wettbewerb, wer den besten Platz ergattert. Für kurze Zeit steigt dann auch die Raumtemperatur ziemlich an und ich finde das, wenn ich so durchfroren reinkomme, auch absolut toll. Das Fönen werden wir beibehalten.

Viele, die das hier lesen, werden mit Familie feiern können, andere werden vielleicht auch nur zu zweit oder sogar alleine sein. Euch allen wünsche ich ein paar schöne Tage, ein fröhliches Fest(chen) und stosse in Gedanken mit euch auf ein gutes, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr an!

Bis bald und liebe Grüsse aus der Champagne!

Autor: suzyintheflow

Of Swiss origin, living in France on a houseboat with husband and two dogs. Intends to travel all over the navigable waterways of Europe in the years to come. No specific plans but open to any adventure and curious about the people and the places waiting to be met!

9 Kommentare zu „Weihnachten naht“

  1. Lieben Dank für deine interessanten Berichte. Weiterhin viel Freude und Spass auf dem Wasser, gute Gesundheit im hoffentlich wieder normal werdenden, nächsten Jahr!
    Sylvia Haertle

    Gefällt 1 Person

    1. Danke, Sylvia. Ja, hoffen wir, dass sich die Lage bald wieder etwas normalisiert und beruhigt. Dir und deiner Familie von Herzen alles Gute, bleibt gesund und munter. Con un grande abbraccio, S&C

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  2. Wir sind auch wieder allein. Also zu viert, mit dem eigenen Haushalt, wie es jetzt pandemiedeutsch heißt. Im September fantasierten wir noch davon, Verwandte in Berlin zu besuchen, aber wir haben zum Glück keine Flüge gebucht und abgewartet. Jetzt hoffen wir auf Ostern.
    Macht es euch gemütlich, bleibt gesund und denkt dran: Jeder Tag ist jetzt wieder länger. Gute Aussichten, oder?
    Alles Gute, saluti e AUGURI da Italia! Anke

    Gefällt 1 Person

  3. Vielen Dank für Deine so anschaulichen Berichte in Eure so deutlich andere Welt!! Ich wünsche Euch sehr viel Gesundheit, Wärme, Neugierde und weiterhin viel Freude zusammen🎄
    Ganz herzlich Brigitte

    Gefällt 1 Person

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