Ich liebe den Herbst, aber der November könnte mir gestohlen bleiben. Vor allem, wenn er so typisch novembrig ausfällt wie dieses Jahr!
Bloss häppchenweise Sonne, und sonst düstere, graue Stimmung. Die Luft viel zu feucht, die Menschen tief in ihren Jacken und Mäntel vergraben, die Hündchen tragen auch Mäntelchen und unser Grosser hat wiederum einen Arthrose-Schub.
Die Farben des Herbstlaubs könnten so schön in der Sonne leuchten. Die Sonne hätte noch Kraft genug, die Luft und uns Spaziergänger ein wenig zu wärmen. Sie würde durch die Scheiben scheinen und das Boot mit einer angenehmen Wärme erfüllen, sodass die Heizung den Tag über gar nicht anspringen würde.
Dabei mag ich den Nebel eigentlich auch! Ich mag diese mystische Stimmung, die Stille, das Alleinsein auf den Spazierwegen, die Tropfen an den ästen und Gräsern, die sich im Weiss verlierende Landschaft. Das alles mag ich sehr, aber einfach nicht tagelang mit so dickem Nebel, dass sogar die Netzverbindung auf dem Boot abbricht.

Nun denn, machen wir das Beste daraus, trinken Tee statt Kaffee, lesen die Bücher, die den Sommer über liegen geblieben sind, zünden ein paar Kerzen an und legen schöne Musik auf. Cocooning. Rückzug ins Nest, an die Wärme, in die totale Gemütlichkeit. Am liebsten hätte ich gleich einen Pijamatag nach dem andern. Aber das geht ja nicht, denn:
Die Hunde müssen natürlich trotzdem raus. Für den Grossen haben wir uns gegen seine Gliederschmerzen etwas ausgedacht, das sogar zu funktionieren scheint. Vor und nach den Spaziergängen und Pisel-Runden wird er geföhnt. Ja, richtig gelesen! Die Wirbelsäule und die Schultern von Janusz wärmen wir mit dem Fön vor dem Rausgehen an – er liebt das heiss – und nach dem Zurückkommen dasselbe in Grün. Offensichtlich tut ihm das gut. Er legt sich hin, drängt den Kopf ganz nah an uns, streckt sich wohlig aus und schmust wie ein Grosser, der Grosse. Diese Sonderbehandlung kriegt er vor dem Schlafengehen sozusagen als Gute Nacht Geschichte abermals. Die Kleine drängt sich dann auch noch unter den warmen Windhauch und die Beiden schlafen danach ein wie Babies, und wir haben unsere Ruhe. Was man nicht alles tut.