Na, ich weiss nicht recht. Wohin wollen wir denn da zurück?
Zum Überkonsum? Zu „just in time“, zur Auslagerung der fast gesamten Produktion? Zur perversen Geldgier? Zur Bedarfsschaffung ad absurdum? Zur extremen Bereicherung der bereits Reichen? Zur weiteren Zerstörung unserer Lebensgrundlage? Zum Zwang, besser und erfolgreicher zu sein, zur Unmenschlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Recht des Stärkeren, zu Egoismus und Zynismus?
Die meisten Politiker dieser Erde wollen so weiterfahren wie zuvor! Die Witschaftskapitäne sowieso. Der Rubel muss rollen, am Besten in deren Tasche. Die Menschen sollen sich abrakern und konsumieren. Sollen denaturierte Nahrungsmittel essen, die voll sind mit chemischen Additiven und Füllstoffen, Hauptsache die grossen Konzerne fahren Gewinne ein. Ob wir dabei langsam vergiftet werden, ist nebensächlich. Die Nutztiere werden weiterhin wie tote Materie be- und misshandelt, Waren werden hin und her geschafft, bloss weil am anderen Ende der Erde billiger produziert, gerüstet, veredelt und verpackt wird. Damit noch mehr Geld gescheffelt werden kann, werden noch mehr Bedürfnisse kreiert. Modesaisons dauern mittlerweile 2 Wochen, Wohntrends ein Jahr. Die Menschen müssen alledem hinterher hecheln, sonst lohnt es sich nicht. Das alles sollen wir glauben, beherzigen und mitmachen.
Echt jetzt!?
Sollten wir nun nicht in uns gehen und mal grundsächlich überlegen, was für eine Welt wir haben möchten? Für uns selbst und unsere Nachkommen. Wir könnten die Krise als Chance sehen, und versuchen eine gerechtere Welt zu schaffen und unsere persönlichen Ansprüche runterzuschrauben. Wir haben ja vielleicht in dieser Zeit des Lockdowns verschiedene neu-alte Aspekte und Qualitäten des Lebens entdeckt, die wir völlig vergessen hatten! Vielleicht haben wir auch gemerkt, woran uns wirklich liegt und was wir vermisst hatten, ohne es zu merken. Vielleicht haben wir realisiert, dass es ganz gut auch etwas bescheidener geht, und wir eher arbeiten zum leben sollten, satt leben um zu arbeiten. Haben wir erlebt, dass wir auch teilen können, damit andere etwas mehr kriegen; dass es uns ebenso gut geht, auch wenn es anderen etwas besser geht? Dass unsere Art zu leben, arbeiten, konsumieren und uns zu amüsieren nicht in Stein gemeisselt ist?
Lasst uns also nicht gleich losstürmen, uns wie die Irren benehmen, und jede Contenance vergessen, sondern mit Anstand, Freundlichkeit, Mitmenschlichkeit und Bedacht handeln. Gehen wir es ruhig an und schlucken wir nicht gleich gedankenlos jeden Köder, der uns angeboten wird!
Es ist noch nicht vorbei, bleibt brav und gesund ❤