Es geht irgendwie nicht richtig vorwärts
Wenigstens nicht so, wie ich es mir wünschen würde.
Die letzten Einbauten, die während ein paar Tagen Abwesenheit vom Boot hätten erledigt werden sollen, sind in Verzug geraten. Die beiden neuen Stauraum-Treppen sind zwar drin, aber nicht fertig.
Das Eingangsmöbel, das uns Platz bieten sollte für Schuhe, Hundeleinen, -Tücher und -futter, Fahrradsachen wie Helme, Batterien, Schutzplanen und unsere aktuell benutzten Schuhe, haben wir noch gar nicht gesehen. Oh Mann.
Oben auf dem Deck wartet noch einiges auf Fertigstellung. Das neue Verdeck ist „in Arbeit“ (na, das hoffe ich doch!), und das abgesenkte Steuer mit seitlichem Stauraum haben wir in der Rohfassung gesehen, seither ist es still darum geworden. Oh Mann oh Mann.
Ich bin so was von zappelig. Mitte April wollten wir los. Also, ICH will Mitte April los; wenn ich den 15. 04. schon nur erwähne kriege ich ärgerliche Blicke vom besten aller Ehemänner. Ich habe wohl doch ein Zugvogel-Gen.
A propos Vogel
Trotzdem freue ich mich über unsere neuen Untermieter. Ein Entenpaar besucht uns regelmässig und wird von Tag zu Tag zutraulicher. Sie haben den hinteren Ausgang als Ruhe- und Putzplatz erkoren. Da liegen jetzt natürlich ab und zu Kot und Daunen herum. Viele Bootsbesitzer machen da Netze hin, damit ja keine Natur sie besucht und beglückt. Das sehe ich etwas lockerer. Der Pütz steht gleich daneben und die Bescherung ist in einem Schwung da wo sie hin gehört: im Wasser. Ich hoffe jetzt nur, dass Madame nicht auf die Idee kommt, da hinten ihre Eier zu legen! Wir haben nun wirklich keine Zeit für Familienplanung. Bislang keine Anzeichen diesbezüglich. Vielleicht sind sie ja Bruder und Schwester? Auf jeden Fall ist Madame sehr neugierig, hat auch keine grosse Angst vor den Hunden. Merry guckt schon, Enten sind jedoch nicht ihre Leidenschaft. Janusz sind die zwei total egal. Madame äugt ständig durch das Glas. Ich traue ihr zu, dass sie mal einfach rein watschelt, sollten die Schiebetüren mal offen bleiben. Das ginge aber auch mir zu weit.
Die Schwäne im Hafen hingegen sind schon zu Sache gegangen (nein, ich habe sie nicht dabei gesehen). Frau Schwan sitzt bereits auf einem hübschen Nest und arrangiert sorgsam was Herr Schwan eifrig an Ästen und Blättern heranbringt. Wir werden die Jungen kaum zu sehen kriegen, leider.
Aber in 2017 waren wir den ganzen Sommer über immer wieder hier und konnten die damalige Familie beim Flugunterricht der zwei Jungen beobachten. Die müssen das nämlich richtig lernen! Mama demonstrierte flügelschlagend Kurzstarts und brach dann kurz vor dem Abheben ab. Lektion 1. Die Jungen machten das nach und fanden das neu entdeckte Tempo mega cool. Tagelang hörten und sahen wir sie begeistert ihre Flügel trainieren. Wir beobachteten ihre übermütigen Jagden übers Wasser. Fast hörte man Jauchzen aus ihrem Geschrei heraus. Sie hatten offensichtlich Ihren Spass. Dann hob Mama plötzlich ab und die zwei sahen erstaunt zu, wie sie eine kurze Runde flog. Lektion für Fortgeschrittene. „Das können wir auch!“ schienen die Jungen sich zu sagen. Die ersten Versuche endeten kläglich; einmal landete einer auf der Bootsrampe und überschlug sich da. Aber bald hoben sie schon ein wenig ab, dann blieben sie immer länger in der Luft und schliesslich hatten sie den Dreh raus! Wunderschön! Das muss ein erhebendes Gefühl sein, das allererste Mal eine Tour über den Hafen zu fliegen, auch für einen Jungschwan! Fortan hatten wir jeden Tag eine Flugshow. Wir applaudierten.
Wie süß die Bilder mit den Enten sind! Ich drücke die Daumen dass der Rest bald vorwärts geht!
Gefällt mirGefällt 1 Person
Danke, lieb von dir 😍
Gefällt mirGefällt 1 Person