Entgegen aller Logik stelle ich fest, mit qualitativ besser, sprich teurer, Einkaufen kann man sparen! Ich habe den Beweis dafür. Schwarz auf weiss.
Aus Neugier, wieviel unser neues Leben denn so überhaupt kostet, habe ich zu Beginn von 2017 begonnen eine genaue Buchhaltung zu führen. Also genau genommen bloss eine Art Kassabuch mit vielen gesonderten Kolonnen. Ein Riesenschritt für mich und ich bin stolz darauf, dass ich dies dans ganze Jahr über gewissenhaft durchgezogen habe! Mein ganzes Leben wollte ich das schon machen und habe es einfach nie geschafft. Aus Chaos wurde Ordnung, jawoll.
Was kostet denn so ein Jahr auf einem Hausboot?
Eigentlich interessierte mich dabei hauptsächlich zu erfahren, wieviel das Wohnen und Reisen mit dem Hausboot denn überhaupt so in einem Jahr kostet. In einem Haus oder einer Wohnung sind diese Kosten ja regelmässig und relativ einfach kontrollierbar. Was uns auf dem Boot zukommt, war völlig unklar. Die Häfen haben derart unterschiedliche Preise für Anlegeplätze, Strom und Wasser, da ist eine Budgetierung nahezu unmöglich. Die Tarife gehen von Null bis exorbitant teuer, Strom und Wasser sind manchmal als Pauschale inbegriffen, ab und zu werden sie aber auch noch zusätzlich separat abgerechnet. Ausserdem spielt es eine grosse Rolle, ob ein Liegeplatz bloss für eine einzelne Nacht oder für Wochen- oder gar Monate, also zum Beispiel im Winter, gebucht wird. Dazu kämen korrekterweise auch Unterhalt, Reparaturen, Ersatzteile und Treibstoff hinzu.
Nebenwirkung
Diesbezüglich haben wir jetzt so eine Ahnung. Eine Regelmässigkeit ist jedoch nicht ersichtlich. Wir sehen, die Kosten können sich von Jahr zu Jahr erheblich ändern. Aber etwas viel Interessanteres habe ich darüber hinaus rausgefunden: Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir für Nahrungsmittel und Haushalt, mit Schwankungen zwar, aber von Monat zu Monat stets weniger ausgegeben!
Ich bin euch letztes Jahr vielleicht mit meinem Wandel zur grünen Zicke manchmal auf den Keks gegangen. „Macht die alles selber, Joghurt, Nudeln, Müesli, Kekse… vermeidet Plastik kategorisch, füllt Gemüse und Früchte in mitgebrachte Säckchen ab, wäscht mit Bicarbonat und Naturseife! Grün und grüner, nachhaltig und noch nachhaltiger, Ts,ts,ts!“
Meine Misson possible
Nun, wir beide wollen absolut zur Rettung unseres Planeten beitragen und mir ist egal wer dies gut findet und wer nicht. Ab ungefähr Mai habe ich die Schraube so richtig angezogen: Ich geh auf den Markt, kaufe teures, regionales Gemüse, wenn überhaupt Fleisch, dann nur Weidefleisch von nebenan, wickle Käse und Resten in super teure, gewachste Tücher ein und so weiter. Ich dachte, das alles wird uns viel kosten, sehe jedoch jetzt, dass wir unter dem Strich für Essen, Trinken und Haushalt weniger ausgeben! Dabei essen wir gesünder und besser denn je! Wie geht das denn!?
Erklärungsversuch
Ich kann es mir nur so erklären: Wir haben möglicherweise rein für Nahrungsmittel etwas mehr ausgegeben, dafür für Haushaltsachen bedeutend weniger. Viele teure Hygieneartikel, Putz- und Waschmittel sind weggefallen. Sicher hilft, dass wir kaum mal „durch die Läden ziehen“, wo auch? Dadurch, dass ich übermässig Verpacktes konsequent einfach nicht kaufe sondern Alternativen suche (und manchmal halt keine finde!) und Halb- respektive Fertigprodukte auf ein Minimum runtergefahren habe, brauchen wir insgesamt nicht bloss etwas weniger, sondern viel weniger Geld; z.B. Mai im Vergleich zum Dezember um satte 40%. Ohne jede Anstrengung. Wenn dies mal kein Beweis ist, dass es keine Frage des Geldes ist, nachhaltig und trotzdem gut zu leben!
Verrückt ist, dass wir nicht einmal bewusst sparen wollten, es ist einfach passiert. Sozusagen als Nebeneffekt meiner verbohrten Einstellung zur Rettung unserer Umwelt!
Das finde ich super! Halte aber trotzdem noch an meiner Aussage fest, dass das nicht überall in jeder Region so klappt und dass man da als Vollzeit berufstätiger Mensch auch nicht ganz mithalten kann. Ich jedenfalls nicht. Aber ich finds super. Ich fang halt mal bei Kleinigkeiten an wie zb öfter im Second Hand laden kaufen statt neu. 🙂 aber ich nehm dich auf jedenfall als gutes Beispiel!
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Jeder trägt seinen kleinen Teil bei, so wie er kann. Das ist schon in Ordnung. Wichtig scheint mir nur, dass alle mal beginnen, das eigene Handeln und die lieben Gewohnheiten zu hinterfragen. Das wäre schon mal gut.
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Da hast du recht.
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