Ich kann’s fast nicht glauben!

Wir haben wieder eine vollständige Küche! Wie schön :-). Was unserer Freude von heute voranging ist ein Drama in vier Akten!

1. Akt

Vor einem Jahr entschieden wir, der Geschirrspüler in der neuen Küche nachträglich doch durch 4 Schuladen zu ersetzen (ganz rechts im Bild). Die Maschine lief fast nie, für uns zwei sowieso nicht. Und auf einem Boot herrscht immer, immer Platzmangel.

Wir hatten bei der Auswahl des Küchenlieferanten im 2017 darauf geachtet, dass der in ganz Frankreich Niederlassungen betreibt. Wir wollten uns eventuelle zukünftige geographische Schwierigkeiten ersparen. Manchmal denken wir wirklich voraus! Anfang Jahr waren wir noch in unserem Winterquartier in Auxonne und die nächste Niederlassung in Dijon. Die Bestellung des Möbels (natürlich unter persönlichem Erscheinen, sprich Auto mieten) klappte anstandslos.

Pünktlich zum angegebenen Liefertermin im März kam auch dann die Meldung, das Schubladenmöbel sei eingetroffen. Nein, eine Lieferoption gäbe es leider nicht, sie seien bloss Ausstellungsort und hätten daher keine Infrastruktur für Lieferungen. Aha. Erneute Automiete und Fahrt nach Dijon. Zurück auf dem Boot stellen wir fest, das Möbel ist perfekt, aber die Frontfarbe falsch. Dunkelgrau statt dunkelblau.


Die mittlere Schublade als Beweisstück
Dunkelblau und dunkelgrau ist eindeutig nicht dasselbe!
Dunkelblau und dunkelgrau ist eindeutig nicht dasselbe!

Mit dem Küchenlieferanten kamen wir überein, dass wir das Möbel einbauen, die Fronten neu bestellt werden sollen, damit nach deren Eintreffen bloss diese noch ausgewechselt werden müssen. Easy.

2. Akt

Nach weiteren zwei Monaten – wir waren bereits unterwegs in der Gegend von Tournus,  trafen die Fronten in Dijon ein. Wir schipperten wieder nach Auxonne zurück und organisierten da wiederum ein Fahrzeug zwecks Abholung. Kurz: Die neue Farbe war die Alte! Erneutes Studium der Originalpapiere, Farbnummernvergleiche; ein Rätsel. Wir geben ein Farbmuster ab und erstellten eine Fotodokumentation. Erneute Bestellung.

3. Akt

Diesmal verliessen wir die Gegend um Dijon wirklich und gingen auf unsere grosse Sommertour. Bis im September würden wir auf eine komplettierte Küche warten müssen. Kaum zurück und in Pont-de-Vaux dann derselbe Zirkus wie im Frühjahr: Automiete und Fahrt nach Dijon, diesmal eineinhalb Stunden Fahrt pro Weg.

Der Kapitän ist schlau und packt gleich vor Ort aus. Die Farbe ist genauso falsch wie anderen Male. Mich laust der Affe!

Da wurden wir zum ersten Mal etwas laut. Mir egal, was die für ein Durcheinander haben mit Farbnummern, oder alte Version, oder was auch immer. Unsere Küche wurde im Mai 2017 eingebaut, ist also noch neu und aktuell und wir wollen jetzt einfach Fronten in der richtigen Farbe! Die Beraterin murmelte etwas von neue Farbnummern-Vergabe durch den Hersteller. Mir egal, aber sowasvon! Die Küchenfronten sind lackiert und Lackfarben-Nummern ändern wäre eine Todsünde. Ich will jetzt einfach eine fertige Küche, basta.

Wir waren schon richtig frustriert und ich – mein Mann ist da eher gemässigt – verschaffte mir auch verbal Luft. Erst mal, später konnte ich dann auch drüber lachen.

4. Akt

Nun war, gerade vor den Feiertagen, das Eintreffen von Versuch 4 vermeldet worden. Gestern (kein Feiertag in Frankreich) holte mein Mann die neuen Fronten ab. Diesmal konnten wir uns ein Fahrzeug von einem netten Nachbarn auf diesem Steg leihen. Die Fahrt betrug wiederum weit über eine Stunde pro Weg. Ihr habt recht, wir sind leicht blöde, aber die Fronten sind BLAU! Dunkelblau wie der Rest der Küche. Also identisch, also ganz, ganz gleich, kein Unterschied und, man lese,  definitiv nicht grau. Kanns kaum glauben. Und montiert ist auch schon!

Immerhin: Bestellung und die schlussendlich richtige Lieferung liegen gerade noch so innerhalb eines einzigen Jahres. Muss man da nicht schon zufrieden sein? Doch, doch. Ich bin happy.

Autor: suzyintheflow

Of Swiss origin, living in France on a houseboat with husband and two dogs. Intends to travel all over the navigable waterways of Europe in the years to come. No specific plans but open to any adventure and curious about the people and the places waiting to be met!

5 Kommentare zu „Ich kann’s fast nicht glauben!“

  1. Was für ein Theater… wer auch immer das verbockt hat, hat hoffentlich entsprechend ein Gespräch mit dem Chef gehabt. Das kann einmal passieren aber nicht drei mal ! Glückwunsch zur endlich vollständigen Küche 😅

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