Wasser im Rumpf, dschinge-linge-ling! Ist das nicht schön! Ein feuchtes Geschenk.
Keine Angst, es sind nur ein paar Liter. Ein, zwei Kessel voll. Vielleicht auch etwas mehr. Aber woher es kommt, haben wir noch nicht rausgefunden. Nun sind wir (schliesse mich jetzt einfach mit ein, auch wenn ich nur am blöd reden bin und mein Göttergatte als Einziger wirklich was tut und runter gestiegen ist) am Wasser schöpfen. Morgen werden wir sehen, ob es immer noch leckt und wenn ja wo?
Ich bin erstaunt, wie locker ich dies mittlerweile nehmen kann. Noch vor einem Jahr, in meinen ersten Wochen fest an Bord, da war ich wegen jedem Tröpfchen aus dem Häuschen und sehr beunruhigt! Von jedem Geräusch auch!
A propos Geräusch: ein leises, melodisches Klopfen brachte mich die letzten Tage fast um den Verstand. Nicht weil ich etwas Schlimmes vermutete; ich wusste einfach nicht woher es kam und das nervte mich total. Ab und zu erklang es für ein paar Minuten, bevor es für eine gewisse Zeit wieder verschwand. Holz unter dem Bug konnte es nicht sein, wir haben hier fast kein Schwemmholz, befinden wir uns doch in einem Hafenteil abseits der Flussströmung. Es klang wie sich etwas Metallisches gelöst hätte und nun sachte hin und her schwang und an etwas schlug. Aber was und vor allem wo?
Heute früh im Bad dann die Erlösung! Ich hörte es wieder und ganz nah. Ich öffne den Putzschrank und finde den Übeltäter. Der Stiel der Deckschrubber und -bürsten ist da aufgehängt, zusammen mit Besen und allerlei anderen Putzsachen. Er ist aus ziemlich dickwandigem verchromtem Rohr, und er schwang ganz, ganz sachte hin und her und touchierte dabei die Schrankwand. Es klopfte melodisch, genauso wie ich es seit Tagen gehört hatte. Ich habe ihn nun „isoliert“. Voilà. Ruhe ist wieder eingekehrt.
All denen ich versprochen habe, dass unser Boot sich – ausser auf Fahrt – nie bewegt: Das Boot „wackelt“ eben doch!
Den Eimer im Bild, das habe ich heute gelernt, nennt man bootsmännisch (oder -frauisch) nicht Eimer sondern Pütz.