Im 2017, als wir unser Boot zum Bewohnen herrichteten, tauschten wir auch die alte Küche gegen eine Neue aus. Im Mai letzten Jahres wurde sie montiert und wir waren super happy damit. Mit dem definitiven Einzug dauerte es noch ein wenig, mein Mann zog im Oktober ein, ich erst Anfang Dezember.
Musste noch fertig arbeiten, bevor ich mich vom alten Leben verabschieden und ins Abenteuer stürzen konnte.
Bei der Küchenplanung hatten wir uns auf unsere bisherigen Erfahrungen und Gewohnheiten gestützt. Erst als ich auch fix auf dem Boot wohnte, merkten wir, dass der Geschirrspüler uns eher hinderlich als nützlich war. Er brauchte Platz und er wurde eigentlich nie richtig voll da wir viel, viel weniger Geschirr und Besteck haben als zuvor. Ständig mussten wir etwas Fehlendes wieder rausnehmen und von Hand abwaschen. Die Rechnung war schnell gemacht: Wir verzichten auf den Geschirrspüler, waschen in Zukunft immer von Hand ab und gewinnen dafür Platz für vier Schubladen. Auf einem Boot, wo immer Platzmangel herrscht, diskutiert man in einem solchen Fall nicht lange. Das Schubladenmöbel wurde bestellt. Den Austausch wollte Mann selber machen.
Das war der Beginn einer Tragik-Komödie! Der Küchenbauer, den wir gewählt hatten betreibt Niederlassungen in ganz Frankreich. Wir dachten, das sei ein kluger Schachzug, da wir ja ständig an einem anderen Ort sein würden und somit nie weit weg von einer Niederlassung sein werden, falls was ist. Bloss, die einzelnen Niederlassungen sind streng separat organisiert. Schon bis wir, unter der Bedingung eines persönlichen Erscheinens, in der Nähe von damals (Auxonne), bestellen durften! Also hin nach Quetigny, ein Ort vor den Toren Dijons, der mit Einkaufszentren und Gewerbegebäuden völlig zugepflastert wurde. Natürlich mussten wir dafür ein Auto mieten. Das Küchenelement wurde erfolgreich bestellt, mit der Front in unserer Küchenfarbe: Dunkelblau. Steht alles in unserem Dossier. Lieferfrist: 6 Wochen. Das würde gerade noch reichen bevor wir unseren Winterplatz verlassen wollten. Das Bestellte wurde auch pünktlich zur Abholung in Quetigny angeliefert. Lieferung zu uns nach Auxonne malheureusement pas possible; sie bedauerten das, blieben aber dabei.
Also wiederum ein Auto mieten und das Möbel abholen. Schon beim Einladen war mir die Frontfarbe suspekt, aber unter all den Folien ….. mal sehen. Ohne Verpackung war sofort klar: die Fronten sind mausgrau. Die Kontrolle auf den Papieren ergab eine Differenz der Farbnummer von einem einzigen Zeichen. Na toll. Wir kamen überein, dass wir das Möbel so montieren und der Lieferant bestellt bloss die Fronten zwecks eines späteren Auswechselns. Damit die Farbe dann auch ganz bestimmt richtig war, schickten wir noch Bilder und einen Sockel-Abschnitt, der noch herumlag, als Farbmuster. Wiederum baten wir um Lieferung. Diesmal würde es ja bloss ein Paket sein. Nix da, keine Infrastruktur dafür. Keine Pappe, Papier, Schere, Klebstreifen und Schnur im Geschäft? Bloss Computer heute! Wir erklärten wiederum, wir leben auf einem Boot und haben kein Auto, sind stets an einem anderen Ort, blablabla. Sie bedauerten dies zutiefst, aber da sei nichts zu machen, sie können keine Pakete versenden. Wenigstens versprachen sie, die vier Schubladenfronten nach Ankunft bis in den Herbst hinein bei sich zu behalten, bis zum Zeitpunkt an dem wir wieder in der Nähe sein würden und sie abholen können.
Das sind wir jetzt, haben wiederum ein Fahrzeug gemietet und das Päckchen abgeholt.
Ja, richtig geraten! Die Farbe ist wieder falsch. Sorry, ich muss jetzt mal schnell raus vor die Tür zum Frust-raus-schreien! Dann geht’s weiter…
Wir können zwar im Moment nicht ins Boot, aber die Sachlage ist ganz klar: Unsere Küche ist dunkelblau mit einem ganz leichten Stich ins Grau. Das Angelieferte ist eindeutig dieselbe falsche Farbe die schon mal geliefert wurde: Mausgrau. Wieso ist mir absolut unerklärlich! Sowohl auf der Bestellung, der Auftragsbestätigung und der Rechnung steht ein-und dieselbe Farbnummer. Die Küche ist erst ein gutes Jahr alt. Da muss es doch einfach sein, damit die richtigen Fronten zu bestellen und uns zu liefern! Quel cirque, nom d’une pipe!
Ohhhhhh…..!!!! Also da fällt es einem schwer, höflich zu bleiben! Einmal kann ja passieren, aber zwei mal die falsche Farbe?? Was ist das denn für ein Saftladen! Da würde ich ganz klar einen Rabatt verhandeln…
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Französischer Lieferant eine deutschen Produkts. I h weiss jetzt nicht wer gerne den selben Fehler zweimal oder noch öfter macht (Die Namen der Beteiligten sind der Redaktion bekannt 🤣🤣🤣🤣🤣)
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Aller guten Dinge sind drei. Vor Jahren hab ich mir Tops für meinen Brustschutz bestellt, da gibt es genau zwei verschiedene Modelle und es wurde mir das falsche auch zweimal geschickt. Beim dritten Mal haben sie es dann geschafft!
Eine sehr nette Sachbearbeiterin ist dafür höchstselbst ins Lager gestiefelt, nachdem ich ihr das Aussehen der Packung genauestens beschrieben hatte.
Wenigstens musste ich mir kein Auto mieten, aber man fragt sich schon ob da jemand nicht lesen kann.
Ich drück jetzt mal ganz feste die Daumen, dass es nun mal klappt.
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Danke. Geduld ist ja mein zweiter Vorname 🤣
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