Morgen geht’s los, wir ziehen provisorisch um. Es gibt mehr mitzunehmen als ich ursprünglich dachte. Eigentlich habe ich gar nichts gedacht; im geistigen Auge sah ich jedes von uns mit seinem Köfferchen in das Camping-Chalet ziehen und fertig.
Ich habe nachgedacht und versucht rauszufinden wann wir das letzte Mal in eine Ferienwohnung gezogen sind: vor mindestens 15 Jahren! Damals in eine Hütte mitten auf einer Alp im Wallis, zwischen Weihnacht und Neujahr. Kein Wunder bin ich etwas aus der Übung geraten.
Meine Listen sind nun bereit und viel umfassender als ich je dachte. Von wegen Köfferchen! Gestern brütete ich über meinen Notizen und auf einmal realisierte ich, dass wir das mit den Fahrrädern nie schaffen werden! Zig Fahrten zu machen, dazu immer müder und immer ungeduldiger zu werden bringt es ja wirklich nicht. Nicht weit vom Hafen ist eine Peugeot-Garage und die vermieten auch Autos und kleine Lieferwagen. Wir haben für das Wochenende jetzt ein kleineres Modell gemietet und damit werden wir den Umzug in maximal 2 Fahrten erledigt haben. Viel gesünder fürs Betriebsklima!
Ich bin froh, denn so können wir unsere Kaffeemaschine mitnehmen. Im Häuschen hat es bloss eine Filtermaschine und ich vertrage mit Papier gefilterten Kaffee nicht. So werden wir unsere Espressomaschine (mit frisch gemahlenem Kaffee wie beim Italiener) dabei haben; ich werde morgens die erste Tasse ans Bett kriegen und auch im Chalet keine Entschuldigung haben, nicht aufzuwachen und aufzustehen.
Ich bin jetzt wirklich froh können wir hier weg. Nach einer guten Woche am Gästesteg in Pont-de-Vaux sind wir beide todmüde und brauchen dringend mehr Schlaf. Wir werden hier von der Jungmannschaft des Hafens terrorisiert. Eine richtige, vielköpfige, flegelhafte Bande! Sie schlafen auf der anderen Seite des Pontons, der parallel zum Ufer, aber etwa zwei Meter davon entfernt montiert ist. Die Boote auf der Flussseite haben tiefes Wasser, aber auf der Uferseite des Stegs befindet sich eine Flachwasserzone und da übernachten sie: Eine etwa 30-köpfige Entenkolonie, alles Halbstarke von diesem Jahr. Die machen ganz auf Party, mehrmals pro Nacht! Ihr bevorzugter Platz ist die freie Fläche zwischen unserem und dem nächsten Boot. Enten sind Quasselstrippen. Laute Quasselstrippen! Keine Ahnung was es da stets zu schwatzen gibt (aber das verstehen Erwachsene bei Teenagern ja sowieso nie). Auf jeden Fall werden wir jedes mal wach und können nicht wieder einschlafen bis Ruhe einkehrt, jeweils so für eine Stunde, dafür gerne mehrmals pro Nacht.
Der Platz hier ist wunderschön, vor allem wegen den prachtvollen Sonnenuntergängen, auf die wir von diesem Ponton aus volle Sicht haben. Wir könnten für den Winter hierher zurückkommen, sobald das Boot wieder im Wasser ist. Wir müssen uns das aber genau überlegen. Monatelang in Gesellschaft dieser Bande wohnen? Die bringen uns an unsere Grenzen! Vielleicht dann doch lieber an einen der anderen angebotenen Plätze. Weniger schöne Aussicht gegen Ruhe? Möglicherweise die bessere Wahl.
Vielleicht die letzten Bilder vom Gästesteg aus
Diese letzte Nacht hier direkt beim Jugendtreff probiere ich mal die Ohrstöpsel aus, die ich irgendwo hier liegen habe. Damit ich morgen frohgemut und fit bin und mich nicht müde und lustlos durch den Tag schleppen muss. Das ist für mich und die ganze Umgebung besser, denn müde bin ich manchmal unausstehlich.
Die ersten Enten trudeln gegen 20 Uhr schon ein, die richtige Party steigt erst spät in der Nacht

Hätte ich nie gedacht, das Enten so laut sind und das mitten in der Nacht!
LikeGefällt 1 Person
Hallo suzyintheflow.
Sind die Enten auch im Winter dort?
Herzliche Grüße, Peter
LikeGefällt 1 Person
Hallo Peter, ja ich denke schon. Letzten Winter in Auxonne waren so wohl die Schwäne als auch die Enten dageblieben. Hier hat es einfach viel, viel mehr Enten! Leben und leben lassen, aber bitte mit Nachtruhe 😂 herzlich, Suzy
LikeGefällt 1 Person